Germanische Nachprägung eines Augustus-Denars; Hilfstruppengeld. Ihre Verbreitung zeigt, dass Stämme des Thüringer Beckens diese Münze prägten.
Vorderseite: Kopf des Augustus mit Lorbeerkranz nach rechts und "Trugschrift" im Perlkreis; Rückseite: im Perlkreis Gaius (Iulius) Caesar (links) und Lucius Caesar (rechts), stehen in der Toga mit aufrecht gehaltenen Speer und Rundschilden in der Vorderansicht, zwischen den Speeren übereinander oben eine Schöpfkelle (simpulum) und darunter ein Priesterstab (lituus), "Trugschrift".
Als Vorlage für den germanischen Stempelschneider diente ein Augustus-Denar der bekannten Gaius und Lucius-Denare aus Lugdunum (heute Lyon). Offenbar war er Analphabet, da die Umschriften keinen Sinn ergeben und annähernd optisch dem Vorbild entsprechen. Die Rückseite des Denars trägt das verbreitetste und häufigste Münzmotiv des ersten Jahrhunderts n. Chr. und wurde erstaunlich detailliert wiedergegeben: Die Enkel und auserkorenen Nachfolger des Augustus, Gaius und Lucius Caesar, werden hier in der Toga virilis, mit Schild, Speer und den Attributen ihrer Priesterämter dargestellt. Doch nur wenige Jahre nach ihrer Ernennung zu jugendlichen Principes (PRINC(ipes) IVVENT(utes)) starben beide kurz nacheinander.