Die persönliche Frömmigkeit der Bewohner Achet-Atons verteilte sich auf den privaten und den so genannten „offiziellen“ Bereich. Zu Letzterem zählt eine kleine Votivstele, auf der das Königspaar beim Darbringen von Opfergaben an Aton dargestellt ist. Das versenkte Relief ist lediglich grob ausgeführt und weist Spuren von Bemalung auf. Die vier Namenskartuschen sind leer geblieben und waren ursprünglich vermutlich bemalt, jedoch ist nicht festzustellen, wessen Namen sie beinhalteten. Aus stilistischen Gründen darf allerdings davon ausgegangen werden, dass es sich bei den Dargestellten um Echnaton und Nofretete handelt. Die Bewohner Achet-Atons stellten sich zuweilen Stelen wie diese in ihre Häuser, um ihre überzeugte Anhängerschaft zum offiziellen Glauben zu demonstrieren. Neben Beamten, welche die Religion Echnatons aus Karrieregründen nach außen trugen, gab es auch loyale Anhänger der Lehre des Königs. Sie trugen Ringe, Ketten sowie Anhänger mit dem Namen des Aton bzw. ihres Pharaos und ehrten die Triade von Achet-Aton mit Votivstelen und Hausaltären.
Nach: Taschner, L.; Weber, A., in: F. Seyfried (Hrsg.), Im Licht von Amarna. 100 Jahre Fund der Nofretete, Berlin 2012, S. 238 (Kat.-Nr. 25).
Angaben zur Herkunft:
Deutsche Orient-Gesellschaft (DOG), Auftraggeber
Borchardt, Ludwig (5.10.1863 - 12.8.1938), Grabungsleiter
Amenophis (Amenhotep) IV. / Echnaton
Datierung engl.: Amenhotep IV / Akhenaten
N 51.06 (Wohnhaus) (Ägypten / Mittelägypten / Amarna / N 51.06 - 09 (Häuser))
Hof
Schenkung James Simon, 1920