Das dünnnackige (dünnblatige) Beil aus Angermünde, Gem. Angermünde deutet durch seine typischen Schliffspuren auf das frühe Neolithikum (Jungsteinzeit) im Norden Deutschlands hin. Vergleichbare Beile werden mit der Trichterbecher-Kultur (TBK) in Verbindung gebracht (R. Feustel 1980, N5.4). Die schlanke Ausformung der Klinge lässt jedoch auch eine spätere zeitliche Einordnung zu. In jedem Fall handelt sich bei dem hier gezeigten Objekt um ein frühes Werkzeug zur Holzbearbeitung in der Uckermark.
Das Beil ist vergleichsweise grob zugearbeitet und weist vor allem auf der Ober- und Unterseite Schliffspuren auf. Die Flanken sind sparsam überschliffen und auf dem gesamten Beilkörper sind deutliche Negativabdrücke der Zurichtung durch Abschläge zu erkennen. Die Schneide zeigt verschiedene makroskopisch erkennbare Ausbrüche, die zumeist Spuren der Nutzung darstellen. Möglicherweise wurde das Beil aufgrund der Beschädigungen verworfen.
Anmerkung: aufgrund seiner Form, kann das Objekt auch als Dünnblatiges Flintrechteckbeil angesprochen werden. Das Objekt würde dann evtl. in die spätneolithische Einzelgrabkultur entfallen, ohne Fundkontext bleibt jedoch eine eindeutige Ansprache aus (Raetzel-Fabian 1983, 65).
Literatur
R. Feustel (Hrsg.), Typentafeln zur Ur- und Frühgeschichte (Weimar 1980).
D. Raetzel-Fabian (Hrsg.), Göttinger Typentafeln zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas (Göttingen 1983).