Objekte

"Leiter” in einer entscheidenden Phase dieses Hauses tätig zu sein. 1914 mußte er direkt nach dem Abitur an der Oberrealschule in Mainz in den Krieg, den er in seiner ganzen Länge ertragen mußte. Als Artillerie-Offizier ausgezeichnet zurück, studierte er Chemie in Frankfurt, promovierte 1923 und fand sofort eine A nstellung bei den Chemischen Werken in Budenheim. Bis 1945 war er als Chemiker und Abteilungsleiter dieser Firma tätig. Noch am Ende des Krieges 1945 zum Volkssturm eingezogen , kam er kurz darauf in Kriegsgefangenschaft und wurde erst 1946 wieder entlassen. 1949, inzwischen arbeitslos, bewarb er sich bei der Stadt "um den Posten ein es Verwalters des Naturhistorischen Museums". Seine weitreichenden Kenntnisse der heimischen Fauna und Flora - die eigenen Sammlungen gingen leider im Krieg verloren - , seine Mitgliedschaft im "Cyperus" und der "Käwwerschachtel" waren für sein neues Tätigkeitsfeld von entscheidender Bedeutung. W. Weismantel wurde im Januar 1950 offiziell als wissenschaftlicher Hilfsarbeiter eingestellt, mit der Absicht, K. Stadelmann nach einer gewissen Einarbeitungszeit zu ersetzen. Das Museum verdankt ihm die Unterkellerung des Lichthofes als Ersatz für fortgefallene Räumlichkeiten und die ersten Schausammlungen in den Räumen um den Lichthof. Die Krönung seiner Anstrengungen war die W iedereröffnung des Museums 1962, im Rahmen der 2000-Jahr-Feier der Stadt. Sein Herbar mit 3.000 Nummern ist eines der wenigen Zeugnisse, das uns von diesem stillen Manne verblieben ist. Viele ältere Mitglieder der Rheinischen Naturforschenden Gesellschaft erinnern sich gerne an ihn, der sie mit Begeisterung zu botanischen Exkursionen in die Mainzer Umgebung führte. Er war zwar nie offiziell zum Leiter des Museums ernannt worden, konnte aber dennoch einen "leitenden" Einfluß auf die Entwicklung des Museums in einer schweren Zeit ausüben. Am 30.06.1963 schied er aus dem Museum mit der Gewißheit, daß "sein Nachfolger" das Begonnene weiter auszubauen in der Lage war." (https://www.zobodat.at/biografien/Mitt-Rhein-naturforsch-Ges_1986-1992.pdf, 07.09.2022)