Lippenpflöcke werden als Schönheitsideal, als Zeichen für einen bestimmten gesellschaftlichen Status innerhalb der Gruppe oder zur Abgrenzung des eigenen Volkes nach außen getragen. Im Unterschied zum ...
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Lippenteller steht nicht die Ausweitung der Unterlippe im Vordergrund, sondern der gut sichtbare, am Kinn herabhängende Stift. Weitere traditionelle Formen von deformierendem Gesichtsschmuck sind Pflöcke durch die Nasenscheidewand oder durch Ohrläppchen.
Zum Verbreitungsgebiet von Lippenpflöcken gehören der Nahe Osten, Teile von Zentralafrika sowie Nord- und Südamerika. Archäologisch tauchen Lippenpflöcke als Grabbeigaben zusammen mit Ohrringen und anderem Schmuck auf. So gehören zu den steinzeitlichen Funden aus dem 5. und 4. Jahrtausend v. Chr. im Bereich der Nordwestküstenkultur in Nordamerika spindelförmige Lippenpflöcke aus Speckstein und Knochen. Azteken trugen Schmuckstücke aus Gold, dazu zählten Lippenpflöcke in Adler- und Schlangenform.