Auf dem Foto ist der Tempel von Kom Ombo zu sehen. Er wird auch als Doppeltempel bezeichnet, da hier sowohl der Krokodilsgott Sobek als auch der falkenköpfige Gott Horus verehrt wurde. Es gab im Alten Ägypten an den Tempeln in der Regel eine Götterfamilie (Mutter, Vater, Kind), die sich dann um eines der Familienmitglieder, das als Hauptgott verehrt wurde, scharrte. Der Bau wurde, wie viele andere, in der griech.-röm. Zeit (332 v. Chr. - 395 n. Chr.) erweitert und in Teilen neu errichtet. Das ist ein Fakt, den man nicht genug hervorheben kann. In der klassischen ägyptologischen Forschung ging das Interesse lange nur bis zum Verfall des Neuen Reichs (1550-1069 v. Chr.). Man ging davon aus, dass danach die Kultur zugrunde ging und das Alte Ägypten Geschichte war. Diese Auffassung kann nur überraschen. Hat man doch die Hieroglyphen mit einem Monument entziffert, das Jahrhunderte nach dem Neuen Reich entstand. Und auch die Befunde, wie der Tempel von Kom Ombo auf der Fotografie, zeichnen ein anderes Bild. Ägypten hatte in dieser Phase keineswegs an Strahlkraft verloren und war, was auch die vielen Texte zeigen, noch zu großen Kulturleistungen fähig.
Die Gebrüder Zangaki waren Fotografen, die von 1870 bis 1915 in Ägypten und Algerien gearbeitet haben. Sie zeigen sich verantwortlich für diese Aufnahme. Sie fotografierten aber nicht nur ägyptische Altertümer, sondern nahmen auch Alltagsszenen der dortigen Bevölkerung auf.
Das Foto ist intakt und weist keine Beschädigungen auf.
Auf der Vorderseite finden sich am unteren Rand zwei Aufschriften:
Links - "Zangaki"
Mitte rechts - "N 1049 Kom Ombo temple de Sobek et Horus 201 a. J. C. par Ptolemeus VI Philometer"