Der Überlieferung nach errichtete einst ein Hirte, ausgehend vom Fund eines Dreifaltigkeitsbilds auf dem Baldenberg bei Spaichingen eine hölzerne Kapelle, aus der sich später die Dreifaltigkeitskirche entwickelte. Ab dem 15. Jahrhundert erlebte die Wallfahrt mit der Errichtung der Dreifaltigkeitsbruderschaft einen deutlichen Aufschwung, der auch die Säkularisierungsbemühungen Kaiser Josephs II. keinen Abbruch taten. So heißt es im „Bruderschafts- und Wallfahrtsbüchlein“ von 1898: „[D]er ‚aufgeklärte‘ Kaiser hatte seine Rechnung ohne das Volk gemacht. Die Liebe des Volkes zu dieser Wallfahrt gründete zu tief, als daß sie […] hatte unterdrückt werden können.“ Erst die Zugehörigkeit zu Württemberg ab 1805 markierte den langsamen Niedergang der Wallfahrt samt Bruderschaft.
Diese Medaille ging aus der feierlichen Wiederrichtung der Dreifaltigkeitsbruderschaft im Jahr 1897 hervor: Der Avers zeigt eine Darstellung der Hl. Dreifaltigkeit, das in der Umschrift als SIGN(um) CONFRATERN(itatis) S(ancti)S(simae) TRINITATIS ausgewiesen wird. Den Revers ziert eine Abbildung der Dreifaltigkeitskirche selbst.
Die Erfassung dieser Medaille wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg gefördert.
[Nicolas Schmitt]