Hölzernes Gefäß aus Namibia zum Melken bzw. für Milch. Der Henkel besteht aus einem Lederband und ist an zwei Holzösen seitlich am Gefäß befestigt.
Das Objekt war ein Geschenk des Feldwebel-Leutnants Friedrich Wenning (* 1873) an die Stadt Ulm, die es im Februar 1907 an das Gewerbemuseum übergab. Wenning war von 1905 bis Ende 1906 bei der Kaiserlichen Schutztruppe für Deutsch-Südwestafrika im heutigen Namibia. Laut Angabe im Inventarbuch stammt das Gefäß aus dem Lager des Johannes Christian aus der Nähe von Warmbad. Johannes Christian war seit November 1903 der Kaptein der Bondelswart, die sich ab 1903 gegen die deutsche Kolonialbesatzung auflehnten und ab 1904 gemeinsam mit den Nama gegen die kolonialen Schutztruppen kämpften.
Als Mitglied der Kaiserlichen Schutztruppe war Wenning vermutlich in die kämpferischen Auseinandersetzungen involviert. Es ist möglich, dass er sich das Gefäß im Zuge einer Verfolgung der Bondelswart-Kämpfer aneignete, die fluchtartig ihr Lager verlassen hatten.