Die gebräuchlichste griechische Trinkgefäßform ist die weitausladende zweihenklige Schale. Man kannte aber auch Becher und Kelchformen. Das griechische Wort "Skyphos" ist wohl am besten mit "Humpen" zu übersetzen. Auf dem Altenburger Skyphos, einem Trinkgefäß mit beachtlichem Fassungsvermögen, ist eine Szene geschildert, die einen Bezug zum Verwendungszweck des Weinhumpens hat. Ein älterer Athener Bürger wird bei der Vorbereitung zum Symposion, dem Trinkgelage, gezeigt. Er ist damit beschäftigt, eine Hetäre anzumieten. Hetäre wird mit "Gefährtin" übersetzt, ein Begriff, mit dem man kaum das assoziert, was von diesen profesionellen Unterhalterinnen erwartet wurde. Als Meisterinnen ihrer Zunft bestachen sie nicht nur durch ihr attraktives Äußeres, sie beherrschten verschiedene Musikinstrumente, konnten singen, tanzen, Verse rezitieren, Theaterszenen deklamieren, geistreich, witzig, und schlagfertig Konversation machen und standen nicht zuletzt ihren Auftraggebern zu sexuellen Vergnügungen zur Verfügung. Sind auf der Fikellura-Amphora und der attischen Hydria die Figuren dunkel auf den hellen Untergrund gezeichnet, so treten Muster und Personen auf dem Skyphos plastisch rot aus dem schwarzen Grund hervor. Um 530 v. Chr. entwickelten Vasenmaler in Athen die rotfigurige Technik, bei der die Umrisse der Darstellungen auf dem hellen , nach dem Brand roten, Ton vorgezeichnet wurden. Mit nur einer einzelnen dünnen Borste wurden dann die Binnenlinien gezogen. Zum Schluß bekam die nichtdekorierte Oberfläche einen dunklen Überzug.
CVA: Altenburg 2, Tafel 77 (Deutschland 18; 862)