Carl Spitzweg war ein bedeutender deutscher Maler der Spätromantik. Obwohl er früh künstlerisches Talent zeigte, absolvierte er zunächst auf Wunsch seiner Eltern eine Ausbildung zum Apotheker in seiner Heimatstadt München. Ab 1830 studierte er Pharmazie, Botanik und Chemie. 1833 änderte Spitzweg nach einer Krankheit sein Leben und beschloss, hauptberuflich als Maler zu arbeiten. Als Autodidakt, der nie eine Akademie besucht hatte, wurde Spitzweg 1835 Mitglied des Münchner Kunstvereins. In den folgenden Jahrzehnten reiste er durch ganz Europa und schuf über 1500 Gemälde und Zeichnungen. Seine anfangs noch im Biedermeier verwurzelte Malweise lockerte sich im Laufe seines Lebens auf und näherte sich dem Impressionismus an.
Stilistisch ist auch dieses Gemälde fast schon impressionistisch, jedoch zeugt das Dargestellte von der Geisteshaltung der Romantik: alles ist beseelt, Gott steckt in jedem Lebewesen. Daher ist der Betende Gott am Wegesrand genau so nah wie in einer Kirche.