Die handkolorierte Lithographie wurde von Franz Leopold geschaffen und erschien im Verlag der hannoverschen Tapeten-, Papier- und Kunsthandlung J.G. Schrader. Sie trägt die Bezeichnung „Officier des K.H. Garde-Grenadier Regts.“
Nach der Befreiung des Kurfürstentums Hannover von der französischen Besatzung und seiner Erhebung zum Königreich auf dem Wiener Kongress, wurde auch die hannoversche Armee neu aufgestellt. 1816 wurde aus Angehörigen der in britischen Diensten gestandenen „Kings German Legion“ zunächst ein Garde-Grenadier-Bataillon, dann ein entsprechendes Regiment aufgestellt. Garnisonsort war die Residenzstadt Hannover. Wie bei allen hannoverschen Garderegimentern und der Kavallerie, bestand die Mehrzahl der Offiziere dieser Einheit aus Adligen.
Die Verbindung der Königreiche Großbritannien und Hannover durch Personalunion fand in den Armeeuniformen ihren besonderen Ausdruck. So trägt dieser Offizier ein rotes Kollet nach Vorbild der britischen Armee. Auch seine Rangabzeichen auf der Schulter, die „Wings“, folgen dem britischen System, das 1830 mit der Einführung von Epauletten abgelöst wurde. Besonders beeindruckend an der Uniform der Gardegrenadiere war die hohe Bärenfellmütze mit dem weißen Federstutz. Deren Einführung 1826 ist sowohl als Auszeichnung für das Regiment zu sehen, wegen der Beteiligung seiner Soldaten in der KGL an den Kämpfen in Spanien und bei Waterloo, aber auch als Macht- und Herrschaftssymbol der Welfen. Diese Gedanken überwogen Zweifel am praktischem Nutzen dieser Kopfbedeckung.
Der Künstler war auch in Details der Uniformdarstellung sehr genau, wie überlieferte originale Uniformteile belegen. Es sei hier nur darauf hingewiesen, dass er den dargestellten Offizier mit der Waterloomedaille (links oben auf der Brust) zeigt.
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