Die Pforte bei der Nikolauskapelle nördlich des Domes wird im 13. Jahrhundert erwähnt. Der Turm wurde der Schneiderzunft zugeordnet. Er stand wenige Meter von der Nikolauskapelle entfernt, die direkt an die Stadtmauer grenzte. Auf der Sepiazeichnung von Thierry sind wie auf den Zeichnungen von Ruland, Gayer und Gout die an die Ruinen angebauten Hütten oder Häuschen der armen Bevölkerung zu sehen. Als Staffage fügt der Künstler die Figuren einer Mutter mit Kind bei. Bezeichnet unten links °W.Thyry fec. °.
W. Thyry ist wohl identisch mit Wilhelm Adam Thierry, einem Landschaftsmaler, Radierer und Architekt des Klassizismus, der seine Ausbildung bie Ferdinand Kobell in Mannheim erhalten hatte. Er lebte 1794 bis 1810 als landgräflicher Zeichenmeister in Homburg und war als Hofmaler in Sachsen-Meininger tätig. Nach einer Studienzeit bei Friedrich Weinbrenner in Karlsruhe (1810 - 1812) wurde er zum fürstlichen Baudirektor in Rudolstadt ernannt.
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