Blick auf die Klosterruine Limburg bei Bad Dürkheim. Variante der kolorierten Radierung nach einem Aquarell aus dem Skizzenbuch des Künstlers (HM_0_04176_1002). Entsprechend der Skizze wurde in dieser Variante am rechten Bildrand aus kompositionellen Gründen ein Baum eingefügt. Die Grafik wurde vom Künstler mit einem gezeichneten Rahmen (Tusche) umgeben. Sie ist bezeichnet am linken unteren Rand: °Nach der Natur gezeichnet von F.C. Reinermann°. Darunter befindet sich mittig der Titel der Arbeit: °Ansicht von Limburg bei Dürckheim°.
Die Bildanlage der Vorlage entwickelt sich im Skizzenbuch über zwei Seiten. Das Format wurde für die Radierung neu justiert. Die kolorierte Radierung wurde nach der Rückkehr des Künstlers im Atelier ausgeführt. Er fügte links des Klosters noch die Staffagefigur eines Hirten mit Ziege bei. Das Blatt entstand als Kleinauflage zusammen mit anderen Darstellungen aus der Pfalz.
Reinermann begann seine Wanderung bei Bad Dürkheim und besuchte vor allem bekannte Burgen der Pfalz. Er erhielt seinen ersten Malunterricht bei dem Porträtmaler Cramer in Wetzlar. Danach arbeitete er als Schüler bei dem Frankfurter Künstler Johann Andreas Benjamin Nothnagel (1729–1804). Anschließend war er als Tapetenmaler in Wetzlar tätig. Es folgte 1789 ein Studienaufenthalt in Kassel. Im Jahr 1789 reiste er nach Italien und verbrachte einige Monate in Rom, wo er Schüler von Louis Ducros (1747–1810) war. Reinermann spezialisierte sich auf Aquatintaradierungen. Von 1803 bis 1811 lebte Reinermann in Frankfurt am Main. 1812 wurde er zum "Professor der bildenden Künste" ernannt und erhielt 1818 eine Anstellung als Lehrer an der Kunstschule in Frankfurt am Main.
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