Wohl frühneuzeitlicher Zinnteller, der im Jahr 1905/06 im Spiegel mit einem großen Davidstern sowie dort und auf der Fahne mit hebräischen Inschriften versehen und eventuell erst in diesem Zusammenhang zu einem Sederteller umgewidmet worden ist; flacher Teller mit leicht nach oben gewölbtem, nachträglich gravierten Spiegel der über eine Rundung in den steilen Steigrand übergeht und von dort in einer flachen, leicht nach unten geneigten Fahne mit einem abgesetzten, gerundeten Rand ausläuft; die Fahne erhielt ebenfalls nachträglich ein Gravur; unweit des Randes der Fahne wurde darüber hinaus wohl ebenfalls nachträglich ein Loch gebohrt oder geschlagen, um eine Öse zur Wandbefestigung zu erhalten.
Auf dem äußeren Rand sind die hebräischen Namen der Zutaten, die man für das Sederessen braucht, zu lesen:
פסח Pessach
מצה Matza (= das ungesäuerte Brot)
זרוע Sero’a (eine angebratene Lammkeule)
ביצה Bêzah (ein [gesottenes] Ei)
מרור Maror (das Bitterkraut)
חרוסת Charosset (eine Paste aus Früchten, mit Ingwer bestreut)
כרפס Karpas (Sellerie, Radieschen, Petersilie oder Kartoffeln Frucht der Erde)
מלח Maleach (Salz, als Symbol der Trauer über die Zerstörung des Tempels)
Die innere Beschriftung verweist auf den Besitzer:
אלעזר El’asar
בר bar [= Sohn des]
נפתלי Naftali
הלוי ha-Lewi
ועם und mit
אשתו seiner Frau
העוי Hewi
בת bat [= Tochter des]
יעקב Ya’aqov
Die hebräische Jahreszahl für 1905/06 ist im Stern eingeraviert.
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