"Den Opfern ihre Namen wiedergeben" ist der Leitgedanke des NS-Opfergedenkprojekts "Stolpersteine", das der Kölner Bildhauer Gunter Demnig 1993 entwickelte und mittlerweile in über 1265 Kommunen Deutschlands und einundzwanzig Ländern Europas realisierte. Stolpersteine sind 10x10 cm große Beton-Pflastersteine mit Messingüberzug. Sie werden ebenerdig in den Gehweg vor den Häusern bzw. Orten verlegt, wo die Opfer vor ihrem Abtransport in die Vernichtungslager bzw. vor ihrem gewaltsamen Tod gewohnt haben.
Die mit "Hier wohnte" beginnenden Inschriften nennen nur den Namen, das Geburtsjahr, das Jahr der Deportation, das Todesdatum und - soweit bekannt - den Todesort. Mit diesen spärlichen Angaben soll die selbsttätige Opfergedenk- und Mahnmalarbeit unter den Anwohnern und deren Nachfahren - besonders der jüngeren Generation - angestoßen werden. Das Gedenken erfolgt also dezentral, alltagsnah und unmittelbar auf den Lebensraum eines Opfers bezogen. Im Sinne dieser unmittelbaren Gedenkarbeit werden die Stolpersteine durch namentlich gewidmete Patenschaften finanziert, die nach Möglichkeit von ehemaligen Nachbarn oder Angehörigen der Opfer gespendet werden.
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