Die Wirren des Dreißigjährigen Krieges verschonten auch Halberstadt nicht. Die Stadt wurde von beiden Parteien mehrfach besetzt und belagert, geplündert, terrorisiert, verwüstet und ausgehungert sowie immer wieder zu hohen Kriegskontributionen gezwungen. Während dieser Schreckenszeit wechselten auch wiederkehrend die Konfessionen des Bistums, der Kleriker und der Stadt. Die protestantischen Bischöfe des Bistums verfügten weiterhin nicht über das Münzprivileg und ließen keine Münzen in Halberstadt schlagen. 1648 ging das Bistum als weltliches Fürstentum in brandenburgischen Besitz über.
Nachdem das Domkapitel, vermutlich aufgrund fehlender Finanzmittel und der grundsätzlichen Unklarheit über ihr Weiterbestehen, im Jahr 1631 die Prägung von Kapitelmünzen beendet, macht die Stadt von seinem Münzrecht Gebrauch. Die Stadt begann bereits 1622 Dreier prägen zu lassen und setzte dies mit Pausen bis 1633 fort. Es existieren einige Varianten, die sich aber nur durch kleine Merkmale wie die Länge der Hutspitze unterscheiden. Die Vorderseite dieses Dreiers zeigt das behelmte Stadtwappen im spanischen Schild. Der Reichsapfel mit der Wertangabe 3 und einem Lilienkreuz befindet sich auf der Rückseite. Beide Seiten tragen keine Umschirft, aber auf der Rückseite verläuft bogig zu Seiten des Lilienkreuzes die Jahreszahl 16 - 23. (C. Heinevetter)
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