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Museum für Sepulkralkultur Sterben, Tod, Bestattung, Trauer, Gedenken [M 1989/145.1-3]
Drei Gedenkteller: "Eutritzsch", "Thekla-Kirche", "Poniatowky's Denkmal" (Museum für Sepulkralkultur CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Museum für Sepulkralkultur / Susanne Grieser/Ulrike Neurath (CC BY-NC-SA)
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Drei Gedenkteller: "Eutritzsch", "Thekla-Kirche", "Poniatowky's Denkmal"

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Beschreibung

Drei Gedenkteller, deren Fahnen (Tellerrand) identische florale Dekore aufweisen. Sie bilden jeweils vier sich abwechselnde Kleinblütenornamente und vier Großblütenpaare ab. Zum Fahnen-Dekor gehören ferner nackte Kindwesen, die vermutlich Putten imitieren sollen, außerdem auf Blütenzweigen sitzende Vögel. Die Tellerspiegel sind mit konkreten Szenen bedruckt, die wiederum Orte des Gedenkens in bzw. nahe Leipzig repräsentieren. Teller 145.1 verweist mit seiner Legende unterhalb der Darstellung auf "EUTRITZSCH / bei Leipzig". Zu sehen ist eine Kirche, die einstige Dorfkirche, sowie die Mauer des Kirchhofs. Vereinzelt sind auch davor, d.h. außerhalb der Kirchhofsmauer Grab- und Gedenksteine erkennbar. Einen davon betrachten zwei Männer. Im Vordergrund verweilen zwei Frauen und zwei Kinder auf der Wiese. Die Legende von Teller 145.2 verweist auf die "THEKLA-KIRCHE / bei Leipzig", wobei die Schrift teils abgerieben ist. Darüber ist die benannte Kirche dargestellt nebst mehreren Grabsteinen sowie zwei sich auf jenem Areal aufhaltende Personen. Teller 145.3 beinhaltet die Legende "PONIATOWKY'S DENKMAL / in Leipzig". Zu sehen ist besagtes Denkmal unter einer Eiche, das von zwei Offizieren betrachtet wird. Weitere Personen nähern sich im Hintergrund. Die Teller können/müssen im Zusammenhang mit der Völkerschlacht bei Leipzig gesehen werden. Seinerzeit wurde das Dorf Eutritzsch, das heute ein Stadtteil von Leipzig ist, von marodierenden Armeenteilen stark verwüstet. Die Kirche Hohen Thekla ist im Kontext jener Schlacht wiederum dafür bekannt, dass der schwedische Kronprinz Bernadotte sie als Beobachtungsstandort nutzte. Drei in den Kirchturmputz eingemauerte französische Kanonenkugeln erinnern zudem an die damaligen Ereignisse. Poniatowskis (dereinst mit "y" geschrieben) Denkmal steht hingegen im Zusammenhang mit dem Tod jenes polnischen Fürsten, welcher unter anderem General und Kriegsminister war und am 13. Oktober 1813 von Kaiser Napoleon zum Marschall des Empire ernannt wurde. Nach der verlorenen Schlacht wurde Poniatowski Befehlshaber der Nachhut und deckte den Rückzug Napoleons. Durch die vorzeitige Sprengung der Brücke über die Weiße Elster war ihm selbst der Rückweg abgeschnitten. Mehrfach verwundet versuchte er mit seinem Pferd jenen Fluß zu überqueren und ertrank dabei. Seine Leiche wurde erst viele Tage später von Fischern aufgefunden.

Material/Technik

Steingut; Schwarzdruck

Maße

21,5 cm (Dm)

Museum für Sepulkralkultur

Objekt aus: Museum für Sepulkralkultur

Das Museum für Sepulkralkultur ist eine Einrichtung, die sich – analog zum lateinischen Begriff „sepulcrum“ (Grab, Grabstätte) – den sog. Letzten...

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