Dieser Ikonentypus geht auf verschiedene Bibelstellen zurück, vor allem auf einen Spruch Salomos (9:1): „Die Weisheit hat ihr Haus gebaut, ihre sieben Säulen ausgehauen“.
Da der Sohn Gottes "Weisheit Gottes" bezeichnet wird (1 Kor 1:30), verweist dies auf die zweite Person der Hypostase, den Logos (der in Christus Fleisch wurde), während das "Haus" auf die Muttergottes Maria verweist.
In der Mitte thront die Gestalt der Sophia als geflügelter Engel mit rotem Inkarnat in einer (auf dem Foto durch den Beschlag überdeckten) Aureole. Links wird sie von der Gottesmutter mit dem präexistenten Christus Emmanuel vor ihrer Brust flankiert und rechts von Johannes dem Täufer. Über der Sophia erscheint in einer weiteren Aureole die Gestalt Christi mit segnend erhobenen Händen. Über einem Wolkenband befindet sich am oberen Rand der von Engeln flankierte altarförmige Thron Christi mit dem Evangelium (Hetoimasia) als Hinweis auf das zukünftige zweite Kommen des Erlösers.
Geschenk von Dr. Reiner Zerlin (2019)
Das Oklad aus Silber kann durch Punzen datiert und zugeordnet werden:
Russland (Moskau), 1869
Prüfmeister: Svečin A. (nachweisbar 1862-1875)
Silberschmied: Orlov Dmitrij Ivanovič (nachweisbar 1840-1872)
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