Das Fotoporträt zeigt Oberstleutnant Müller in feldgrauer Uniform. Er war von 1915 bis 1919 der letzte Kommandant des Husaren-Regiments 19 in Grimma. Die Husaren gehörten 100 Jahre lang zum Stadtbild in Grimma. Am 30. Juli 1791 befahl Kurfürst Friedrich August von Sachsen (1750-1827) die Errichtung eines Husarenregiments. Dieses erste in Sachsen errichtete Regiment umfasste acht Eskadronen mit insgesamt 1065 Mann und 1002 Pferden. Geworben wurde im ganzen Kurfürstentum, wobei die Männer nicht größer als 167,7 cm sein durften. Zu den Grundanforderungen gehörten Mut, Schnelligkeit, Gewandtheit und Ausdauer. Ende des Jahres 1818 kamen der Stab und die dritte Eskadron des Husarenregiments Prinz Johann nach Grimma. Einquartierung fanden die Männer bei den Bürgern der Stadt, wobei in den kleinsten Quartieren zwei und in den größten bis zu 40 Husaren mit ihren Pferden Aufnahme fanden. Diese Situation änderte sich mit dem Bau der Kasernen. 1893 wurde die erste Kaserne bezogen, 1903 und 1915 die nächsten. Die Dienstzeit der Husaren betrug bis 1867 vier danach drei Jahre bei einem Sold von 27 Pfennigen pro Tag. Der Tagesablauf war bestimmt von Reit- Fecht- und Schießübungen, Exerzieren, Pflege der Pferde, Wache stehen und Appellen. Bis 1871 zogen die Husaren mit Säbel und Pistole in den Kampf anschließend auch mit einem Hinterladerkarabiner. Der perfekter gewordenen Kriegstechnik waren die Husaren zu Pferd schon Ende des 19. Jh. nicht mehr gewachsen. Besonders im 1. Weltkrieg erlitt das Husarenregiment große Verluste. Anfang des Jahres 1919 wurde es aufgelöst.
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