„Folgende Gründe haben mich dazu bestimmt, auf dem Sportplatz Luftschiffhafen eine dritte städtische Gaststätte unter dem Namen „Seekrug“ zu errichten.“ Damit eröffnete im Mai 1936 Oberbürgermeister Friedrichs „als Schöpfer des Gedankens“ gegenüber seinen Ratsherren die Absicht, eine „Volksgaststätte“ am Templiner See bauen zu lassen. Dann nannte er genau zwei Gründe: Erstens den „nach Stille sich Sehnenden (…) eine ruhige idyllische Erholungsstätte“ zu bieten. Zweitens sei er seit Jahren schon bemüht, „die unter der Eisenbahnunterführung in der Zeppelinstraße (…) befindliche, der Reichsbahndirektion gehörige Gaststätte („Stadtbahnbogen“) stillzulegen“. An der Ecke zur Jahn- bzw. heutigen Forststraße gelegen, stelle sie für ihn eine „Verkehrsunsicherheit“ dar. Geplante Kosten der inszenierten Selbstlosigkeit: 140.000 RM. Zu diesem Zeitpunkt arbeitete Mohr bereits mehr als ein halbes Jahr an dem Projekt, ohne von Friedrichs oder der NS-Tagespresse je öffentlich dafür erwähnt zu werden. [Thomas Sander]
Blattangaben: u.l.: Fischer-Krug am / Templiner – See. / Potsdam 19./6. 36. / Mohr / Erster Entwurf.
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