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Historisches Museum der Pfalz - Speyer Dom- und Diözesanmuseum [D_0011]
Inschrifttafel / Grabauthentik aus dem Grab der Kaiserin Gisela (Dom- und Diözesanmuseum im Historischen Museum der Pfalz Speyer CC BY-NC-ND)
Herkunft/Rechte: Dom- und Diözesanmuseum im Historischen Museum der Pfalz Speyer / Peter Haag-Kirchner, HMP Speyer (CC BY-NC-ND)
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Inschrifttafel / Grabauthentik aus dem Grab der Kaiserin Gisela

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Beschreibung

Die unter dem Haupt Giselas († 1043) aufgefundene Bleitafel trägt eine insgesamt 14-zeilige Inschrift, von denen aber nur die ersten drei Zeilen sowie der Beginn der vierten Zeile graviert sind. Deutlich und in Capitalis-Buchstaben gearbeitet liest sich folgender Text: ANNO. DOM(INICAE) INCARN(ATIONIS) D.CCCC.XCVIIII.III.IDVS NOV(EMBRIS) FELICIT(ER) NATA GISILA.IMPERATRIX / CVONRADI IMPERATORIS CONIVX. MAT(ER) PIISSIMI REGIS HENRICI.TERCII. IN IMPERIO CVM / VIRO SVO XIIII ANNIS MENSIBVS VIIII DIEBVS XVII VIXIT IN VIDVITATE AVT III ANNIS MENSI [...] („Im Jahr der Fleischwerdung des Herrn 999, am 11. November, ist die Kaiserin Gisela glücklich geboren worden, die Gattin Kaiser Konrads, die Mutter des sehr frommen Königs Heinrich III. Sie hat mit ihrem Mann in der Herrschaft vierzehn Jahre, neun Monate, 17 Tage gelebt, im Witwenstand aber drei Jahre [...]“). Der sich dann anschließende Text ist in die Bleiplatte lediglich vorgeritzt worden und heute nicht mehr lesbar. Der Ausgräber Prof. Hermann Grauert aber konnte nach eigenen Angaben auch die folgende Inschrift noch lesen: „ANNIS MENSIbus VIII diebus X domino serviens ex huius vite laboribus anno dominicae incarnat MXLIII indictione XI kal. XV. mart felicius ad dominum migravit v.enim idus martias sepulta ab episcopo Sigebodone Spirensi in eadem civitate presente filio suo Henrico asstantibus (sic) et cooperantibus archiepiscopo Bartone Maguntino et suis suffraganeis Hazechone Wormacensi. Wilhelmo Strazburgensi. Eppone Constanciensi. Burchardo Halberstadensi. Ruodolfo Baderbrunnensi. Dietmaro Cu[riensi]. [Siu]deger Babenberg[ensi]. Gebehardo Aistetensi. Design[atoribus?] […] H[?] […]n Hunfredo Magdeburgensi. Herim[anno] [Colon.?] […] [Gebehar]d Radesponensi. Frider[ico Gebensi?] […]fo ses vis.“ („[…] acht Monate und zehn Tage; dem Herrn dienend. Aus der Mühsal dieses Lebens ist sie im Jahre der Fleischwerdung des Herrn 1043, in der 11. Indiktion am 15. Februar selig zum Herrn eingegangen und am 11. März begraben worden von Bischof Sigibodo von Speyer in dieser Stadt, in Gegenwart ihres Sohnes Heinrich, in Anwesenheit und unter Mitwirkung des Erzbischofs Bardo von Mainz und seiner Suffraganbischöfe Azecho von Worms, Wilhelm von Straßburg, Eberhard von Konstanz, Burchard von Halberstadt, Rotho von Paderborn, Thietmar von Chur, Suidger von Bamberg, Gebhard von Eichstätt sowie der mit unterzeichnenden Bischöfe […] [von Hildesheim?], [Gebhar]d III. von Regensburg, Fried[rich von Genf?].)“
Die hier genannte Geburt der Kaiserin im Jahr 999 war vielfach Gegenstand historischer Diskussion, denn bei einer Geburt tatsächlichen so kurz vor der Jahrtausendwende wäre Gisela im Alter von nur 16 Jahren bereits mindestens dreifache Mutter gewesen. Ihr erster Gemahl Bruno von Braunschweig verstarb vermutlich um 1013, ihr zweiter Mann Herzog Ernst I. von Schwaben folgte ihm 1015 in den Tod. Stimmt das Jahr 999 also, so wäre sie bei der Geburt ihres vierten Kindes, des späteren Kaisers Heinrich III. (1039–1056) 1017 erst 18 Jahre alt gewesen. Vermutlich ist dem Verfasser der Inschrift hier ein Fehler unterlaufen, heute wird angenommen, dass Gisela um 990 geboren und somit etwa gleichaltrig mit Konrad II. (1024–1039) war.
Die Inschrift berichtet auch von der Beisetzungsfeier Giselas 1043 unter der Leitung des Speyerer Bischofs Sigibodo (1038–1051) und in Anwesenheit einer Vielzahl hochrangiger Reichsbischöfe der frühen Salierzeit. (Simone Heimann)

Material/Technik

Blei

Maße

H. links 38,6 cm, H. rechts 41 cm, B. oben 61,8 cm, B. unten 62,6. T. 0,4 cm

Literatur

  • Historisches Museum der Pfalz Speyer, Institut für Fränkisch-Pfälzische Geschichte und Landeskunde (2011): Die Salier. Macht im Wandel. München, Katalogband, Kat. Nr. 17, S. 41f. (Simone Heimann)
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Historisches Museum der Pfalz - Speyer

Objekt aus: Historisches Museum der Pfalz - Speyer

Das Historische Museum der Pfalz in Speyer zählt mit seinen Sammlungen und seinen Dauer- und Sonderausstellungen seit vielen Jahren zu den...

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