Auf Noahs drei Söhne werden in der sogenannten Völkertafel der Genesis die damals den Hebräern bekannten Völker zurückgeführt: Auf Sem die Semiten (nahöstliche Völker), auf Ham die Hamiten (dunkelhäutige Afrikaner) und auf Jafet die Jafetiten (Völker Europas, des Nordens und des Fernen Ostens).
Im Alten Testament, Genesis 9,20-27 findet sich die Geschichte von der Trunkenheit und der Verspottung Noahs: laut der biblischen Erzählung war Noah, nachdem er Menschen und Tiere vor der Sintflut gerettet hatte und und Gott ihm zum Dank in einem heiligen Bund die Erde mit allen Pflanzen und Tieren Untertan machte, der erste Mensch, der einen Weinberg pflanzte. Dabei erlag der sonst so Rechtschaffene der Versuchung und kostete so viel vom eigenen Wein, dass er betrunken war. Er entblößte sich und schlief am Rand seines Weinbergs ein. So fand ihn sein Sohn Ham, doch statt seinen Vater zu bedecken, ging er hinaus und machte sich bei seinen Brüdern Sem und Japhet über den Vater lustig. Die beiden eilten daraufhin zu ihrem Vater und deckten ihn zu. Noah verfluchte deshalb Hams Sohn Kanaan und seine Nachkommen dazu, Knechte seiner Brüder zu sein.
Der Überwurf in leuchtendem Rot, mit dem Noah verhüllt wird, lenkt besondere Aufmerksamkeit auf sich und gibt einen Hinweis auf eine theologische Interpretation, derzufolge in Noah, dem Stammvater einer neuen Menschheit nach der Katastrophe, auch eine Vorwegnahme Christi zu sehen ist: das zentral platzierte rote Tuch steht dann für den Spottmantel der Passion. Der leere Weinkelch neben dem schlafenden Noah verweist ebenso auf die Passion Christi und die christliche Liturgie.
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