Der Igel war bereits im antiken Griechenland und Italien heimisch. Obwohl eigentlich ein Wildtier wurde er in Griechenland auch als Haustier gehalten. Er spielte aber auch eine Rolle bei der Herstellung von Bekleidung. Igelfell-Mützen sind aus mykenischen Abbildungen bekannt. Mit seinem stacheligen Fell kämmte man das Vlies der Schafe, um einen größtmöglichen Wollertrag bei der Schur zu bekommen oder kratzte die Textilfasern empor, damit sie vom Tuchgrund geschoren werden konnten.
Auf religiös-kultischer Seite hatten die Griechen ein ausgesprochen ambivalentes Verhältnis gegenüber dem Igel. Sie zählten ihn zu den unheilverkündenden Tieren, bewunderten andererseits seine Klugheit, welche die des Fuchses übertraf. Diese Klugheit war begründet in der physischen Eigenschaft des Igels, sich zu einer stacheligen Kugel zusammenrollen zu können. Denn dieser Kugel konnte auch der schlaue Fuchs nichts anhaben.
Die Beliebtheit des Igels drückte sich u.a. in seinem Motiv für Salböl-Gefäße aus. Dieses Gefäß wurde auf Rhodos hergestellt und in einem etruskischen Grab in Tarquinia gefunden. (AVS)
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