Diese süddeutsche Arbeit des späten 17. Jahrhunderts ist aus Nussbaum mit Birkenwurzelfurnier gearbeitet. Das Besondere sind die Pietra-Dura-Einlagen.
Die Türen des Schrankes sind im sogenannten Bastionsstil gearbeitet und innen wie außen mit schwarzverkröpften Profilleisten umrahmt. Die Gestaltung des Mittelteils mutet, typisch für Kabinettschränke, mit den beiden Säulen und dem Giebel architektonisch an. Rechts und links der Innentür befinden sich Schnitzereien in Form von Fruchtgehängen.
Die Tür und sechs der jeweils fünf Schubfächer rechts und links davon sind mit Steineinlagen, so genannten Pietra-Dura-Arbeiten (it. "harter Stein") versehen. Dieses, auch Florentiner Mosaik genannte Verfahren, verwendet statt der bei Mosaiken üblichen bunten Würfel oder Stifte genau angepasste Formstücke aus harten Steinsorten. Dargestellt werden Häuser in der Landschaft. In die Einlagen einbezogen sind Risse und Einschlüsse im Stein, die wie Miniaturbäume anmuten.
Die Innenflächen der Schubladen sind mit Originaltapeten des 17. Jahrhunderts beklebt.
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