Nach autodidaktischer Ausbildung in Leipzig kam Johann Wilhelm Meil (1733-1805) 1752 nach Berlin, wo er zunächst Vorlagen für Möbel und kunstgewerbliche Gegenstände schuf und später als Kostümzeichner für das Theater tätig war. Im Stil des Rokoko radierte er Titelblätter, Vignetten und Textillustrationen u. a. zu Werken von Friedrich II., Lessing, Ewald von Kleist, Gellert, Bürger und auch Gleim. Möglicherweise durch die Vermittlung Gleims wurde Meil für das Halberstädter Domkapitel tätig, das ihn 1782 wegen der Nichtfertigstellung des Domkalenders verklagte. Seit 1766 war er Mitglied der Akademie, wurde 1783 Rektor, 1797 Vizedirektor und übernahm 1801 - nach dem Tod Chodowieckis - das Direktorium.
verso: MEIL, der Kupferstecher / gemahlt / von / für Gleim / 1791
de