Das Bild ist eine Studie zu der großen "Chiemseelandschaft mit Regenbogen", 1863, die sich im Museum der bildenden Künste Leipzig befindet. Sie stellt einen Ausschnitt des im Leipziger Gemälde detailreich angelegten Landschaftspanoramas dar. Aber gerade in der skizzenhaften lockeren Handschrift des Malers liegt der Reiz unserer Studie. In Landschaftsstreifen gestaffelt, wird der Blick von der oberbayrischen Ebene bis an die im Hintergrund aufsteigenden Berge der Voralpen geführt. Die Menschen sind bei ihrer bäuerlichen Tätigkeit eingebettet in den Gesamtzusammenhang des Bildes und in das Wirken kosmischer Kräfte. Schleich, der seine Landschaftsmotive vorwiegend in der Umgebung von München suchte, hatte während seiner Frankreichreise 1851 prägende Impulse durch die Malerei der Schule von Barbizon empfangen. Doch weniger diese als eine gleichgestimmte Dramatik mit den späten Landschaften von Rubens werden in dem Gemälde nachvollziehbar.
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