Rest einer runden Scheibe aus nahezu farblosem, leicht blasigem, lichtgrünem Glas, Rand verwärmt.
Die Scheibe weist nicht die für Butzen charakteristischen konzentrischen Ringe auf. Sie wurde 1988 bei Ausgrabungen auf dem Gelände des alten Potsdamer Stadtschlosses gefunden und dem Potsdam Museum zur Aufbewahrung übergeben. Vermutlich handelt es sich um eine Scheibe aus der Potsdamer Hütte am Standort Drewitz, die bereits vor 1676 Flachglas herstellte. Quellen belegen, dass der Bildhauer Michael Dobbeler in diesem Jahr die Optimierung des dortigen Flachglasofens und "gute Strecksteine von Ton darin machen zu lassen" beaufsichtigte (Schmidt, Brandenburgisches Glas, 1914, S. 25). Es ist naheliegend, dass diese vor Ort produzierte Scheibe als Ersatz für ein zerbrochenes Fenster des 1662 bis 1673 erbauten Schlosses eingesetzt wurde. [Verena Wasmuth]
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