Klinik-Audiometer Beomat 5000 SR, Standmodell aus Metall, türkisfarben lackiert, mit zwei breiten Standfüßen, auf Rollen. Aufdruck: Beoton Audiometer, Beomat 5000 SR, Sprachrecorder. Durch das eingebaute Cassettendeck unterscheidet sich dieses Gerät vom Modell Beomat 5000, das eine geringere Breite aufweist. Auf der Bedienfläche des Modells 5000 SR
befindet sich links ein eingebauter Ton-Kassettenrekorder der Marke ITT mit einer Audiocassette, die mit "Wörter für Gehörprüfung mit Sprache" beschriftet ist. Drei Schalterreihen mit Druckknöpfen sowie eine Reihe von Leucht-Tastern ermöglichen Einstellung und Bedienung. Ein eingelassenes Feld mit verschiebbaren Schablonen erlaubt die Dokumentation der Ergebnisse. Ein Taster für das Patientensignal ist an einem grauen Kabel angeschlossen.
An der hinteren Gehäusekante ist eine bewegliche Sichtblende angebracht. Für eine komfortablere Durchführung der Sprachaudiometrie sind auf der Vorderseite die Mehrsilber und Einsilber aufgedruckt (nach DIN 45621). Aufdruck an der Rückseite: Beomat Audiometer, Beoton, Bruno Ollmann, Essen. Beigefügt: "Checkliste für Audiometer-Überprüfung" und ein handschriftlicher Zettel mit verschiedenen Zahlen. Das Typenschild enthält die Aufschrift Beoton Audiometer Fabr.Nr. [5000 SR 41 gestanzt], 220 V Wechselstrom, 20 VA (T 0,63 A) Bruno Ollmann Essen.
Bruno Ollmann gehörte zu denen, die ähnlich wie z.B. Werner Wendt die Entwicklung der Produkte in genauer Kenntnis der Bedürfnisse der Betroffenen beeinflusst haben (Hüls 1999, S. 268)
Die ersten Audiometer wurden ab 1950 gebaut. Von der Serie Beomat 4000/5000 wurden nach Auskunft deren Erfinders, Herrn Berthold Ollmann (2020), ab 1971 5000 Stück hergestellt und verkauft, primär im deutschsprachigen Raum. Der Preis des 5000er Modells lag 1975-80 bei 8.000-10.000 DM. Der Vertrieb erfolgte über die Firma Siemens. Diese Audiometer waren leicht zu bedienen, dabei aber sehr präzise. Die Hörkurve wurde mithilfe einer Schablone handschriftlich erstellt. Die Tasten sind selbstreinigend konstruiert, man muss sie nur gelegentlich alle bedienen. Die Farbgebung wich von dem üblichen medico-weiß ab - jeder Kunde konnte sich anhand der RAL-Farbskala eine individuelle Lackierung bestellen, unter dem Motto: "Bringt Farbe in die Praxis". Auch das "Innenleben" konnte sich sehen lassen, mit vergoldeten Kontakten und Gold-gedruckten Platinen versehen. Als Ton-Audiometer ist das Gerät noch heute (2023) funktionsfähig, abzuhören über den beigefügten Original-Kopfhörer. Der Verkaufpreis lag um die 15.000 DM.
Erste Elemente waren digital, wie sich an den integrierten Zählwerken erkennen lässt. Die Geräte waren so dauerhaft und langlebig, dass irgendwann der Markt gesättigt war. Basisgerät war der Beomat 4000. Erst viel später gab es eine zweite Serie 2005 und eine dritte Serie 500, die nach den gleichen Qualitätsstandards gefertigt wurden. Früher wurden die Geräte in der Regel nach 7 Jahren ausgetauscht. Durch immer höhere Anforderungen wurden sie allerdings immer teurer und im Laufe der Zeit seltener ausgetauscht.
Am Gerät ursprünglich vorhandene Aufkleber der Firma "Kind" deuteten darauf hin, dass die Wartung und dieses Geräts und die Sorge für die MTK (=Messtechnische Kontrolle gemäß der gesetzlichen Bestimmungen ab 1995) nicht von der Herstellerfirma vorgenommen worden sind. Daher wurde ein kleines flaches Gerät aus Aluminium mit dem Aufdruck "Kind", das bei Anlieferung im Museum mit diversen Kabeln mit dem Tischgerät verbunden war (incl. ein Steckernetzteil), entfernt. Ebenso ein an der Vorderseite angebrachter, teils abgerissener Aufkleber mit dem Aufdruck "Kind Audiometer Service" sowie ein Datums-Aufkleber mit einer noch 2020 gültigen Telefonnummer, dem markierten Datum (in grün: Jahr 98 Monat 01) und der handschriftlichen Eintragung "Beomatik rep. keine Wartung".
Zum Objekt gehören Original-Dokumentationskarten (Ton-Audiogrammkarten), Sprach-Audiogrammformulare, eine Bedienungsanleitung Beomat 4000, ein Prospekt Beomat 4000 (1972) und eine Prospektergänzung Beomat 5000 von 1975.
Der erste Beomat (1971) steht im Deutschen Technik-Museum in Berlin.
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