In der Sammlung des HAUM war das Stück unter den Seeländerschen Fälschungen eingeordnet. Das von Nikolaus Seeländer, Zehen Schriften von Teutschen Münzen Mittlerer Zeiten, Hannover 1743, S.17 und Tafel p.15,13 behandelte Stück wurde von Thiel 7 zunächst als Seeländersche Fälschung betrachtet, dann aber in Money Trend 1994, Heft 2, S.23 revidiert. Mehl nahm die Prägung als Quedlinburger Münze der Äbtissin Beatrix II. (1138-1160) und des Stiftsvogtes Pfalzgraf Friedrich II. von Sachsen-Sommerschenburg (ca.1125-1162) in sein Corpus auf. Da sich ein entsprechendes Stück im Fund von Gotha befand, muss der Typ tatsächlich existiert haben. Ob es sich bei dem Stück in der Sammlung des HAUM, dessen Herkunft ungeklärt ist, um eine Fälschung handelt, muss offen bleiben.
Vorderseite: Auf einem Mauerbogen zwischen zwei Türmen sitzender Stiftsvogt mit geschultertem Schwert in der Rechten und Lilienstab in der Linken. Links und rechts zu Füßen des Vogtes Büste einer Stiftsdame und eines Ministerialen. Im Feld verteilt zwei Pfeilspitzenkreuze und mehrere Ringel.
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