Die Vorderseite (Bild 1) zeigt eine Büste von Domitian, nach rechts blickend und mit Lorbeerkrone. Der umlaufende Text am Münzrand ist wie üblich in Abkürzungen (die fehlenden Buchstaben in eckigen Klammern): "IMP[ERATOR] CAES[AR] DOMIT[IANVS] AVG[VSTVS] GERM[ANICVS] P[ONTIFEX] M[AXIMVS] TR[IBVNITIA] P[OTESTAS] XIII". Der Text ist noch fast vollständig lesbar, nennt Kaiser Domitian und listet Titel, Ehrennamen und Ämter auf. Oberhalb auf der rechten Seite ist der Rest eines Perlenkreises erkennbar.
Die Rückseite (Bild 2) zeigt, weniger gut erkennbar, die Göttin Minerva nach rechts schreitend, in der linken Hand einen Schild, in der rechten einen Speer haltend. Sie ist bekleidet mit einem Ziegenfell und steht zusammen mit einer Eule auf einer Ehrensäule mit in der Schlacht erbeuteten Schiffsschnäbeln ('columna rostrata'). Minerva wurde unter anderem als siegverleihende, die Geschicke des Staates lenkende Göttin verehrt.
Am oberen rechten Münzrand ist eine Punktreihe erkennbar, gefolgt von einem umlaufenden Text, der wieder Titel und Ämter auflistet. Der Text ist noch gut lesbar: "IMP[ERATOR] XXII CO[N]S[VL] XVI CENS[OR] P[ERPETVVS] P[ATER] P[ATRIAE]".
Die Münze wurde 1995 mit vier weiteren Münzen und einem Messer von einem Sondengänger bei Ginzing (Gem. Schnaitsee) gefunden. Sie kann auf 93-94 n.Chr. datiert werden.