Darstellung/Ikonographie: Diese Tafel erinnert an die Restaurierung der Zittauer Hospitalkirche St. Jakob 1721. Dabei nahm man auf das 200. Jubiläum der Einführung der Reformation in Zittau Bezug, die mit der Berufung des Predigers Lorenz Heidenreich 1521 verbunden wird. Die lateinische Inschrift besagt, dass das Hospital unter Aufsicht der Ratsmitglieder Johann Christian Nesen (amtierender Bürgermeister) sowie Besitzer des Ritterguts Niederrennersdorf, Carl Philipp Stoll und Christoph Friedrich Keßler sowie des Pfarrers Gottfried Benjamin Martini erneuert wurde. Unten rechts ist auf dem Schriftfeld eine kleine Signatur zu erkennen. Aus ihr geht hervor, dass die Inschrift von Christian Pescheck (Lehrer am Gymnasium 1676–1744) geschrieben wurde. Die schwarzgolden gefasste Tafel war ursprünglich von einem üppigen Rangenwerk umgeben, das in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts verloren ging. In diesem Erscheinungsbild lehnte sich an ältere Ausstattungsstücke der Hospitalkirche, besonders die Kanzel (1684, trägt das Wappen des Ratsherrn Johann Wilhelm Nesen, Bruder von Johann Christian) und den Altar (1680) im Stil der Werkstatt von George Bahns und Hans Bubenick an. Dazu gehörte auch die Tafel mit der Malerei des Heiligen Hieronymus. Die Inschrifttafel hing an der Ostwand der Kirche rechts hinter besagtem Retabel. Eine weitere, sehr ähnlich gebildete Tafel, die an eine Restaurierung der Kirche 1617 erinnerte (Inschrift bei Gurlitt 1907, S. 178), hing links und ist heute verloren. Die genannten Personen – vor allem Nesen (1653– 1727) und Stoll (1668–1741) gehörten zu den bemerkenswerten Persönlichkeiten Zittaus im frühen 18. Jahrhundert, denen die Stadt ihre kulturelle Blüte verdankte. Sie machten sich um Förderung der Ratsbibliothek und Einrichtung der Wunderkammer (besonders Stoll) und die Restaurierung bedeutender Bauwerke verdient.
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