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Städtische Museen Zittau Zittauer Epitaphienschatz [23405]
Inschriftenepitaph Familie Just (Städtische Museen Zittau RR-R)
Herkunft/Rechte: Städtische Museen Zittau / Jürgen Matschie (RR-R)
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Inschriftenepitaph Familie Just

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Beschreibung

Darstellung/Ikonographie: Das Epitaph für die Familie Just ist ein Inschriftenepitaph ohne Bilddarstellung. Wie bei den Epitaphen aus dem letzten Drittel des 17. Jahrhunderts üblich, wurde ein üppig geschnitzter Holzrahmen geschaffen. In die reiche Dekoration aus Akanthusblättern ist eine große ovale Schrifttafel eingelassen. Diese enthält eine ungewöhnlich ausführliche lateinische Inschrift mit Hinweis auf Mitglieder mehrerer Generationen der Familie Just. Oben ist in den Rahmen eine kleinere Schrifttafel eingelassen. Sie vermerkt in lateinischer Sprache, dass sich hier das Begräbnis der Familie Just befand. Unter dem Hauptfeld befindet sich eine weitere Schrifttafel, ebenfalls mit lateinischer Aufschrift. Sie erinnert an eine „Erneuerung“ durch den Stadtrichter Johann Carl Just und nennt die Jahreszahl 1694. Offenbar befand sich das Epitaph (in der Inschrift als „Epigramm“ – Inschrift – bezeichnet) zunächst anderswo, auf dem Frauenfriedhof, wo es durch ein Unwetter zerstört wurde. 1694 wurde es offenbar neu geschaffen und im Chor der Frauenkirche aufgehängt.
Zur Person/Familie: Das Epitaph ist offenbar Teil einer Grablege der Familie Just bzw. erinnert an jene, die sich auf dem Frauenfriedhof befand. Der Zittauer Stadtrichter Johann Carl Just hat das Epitaph 1694 für seine Eltern Peter und Kunigunde Just und weitere Vorfahren bzw. Verwandte errichtet. Es werden auch der jung verstorbene Sohn Michael, die Töchter Margarete, Ursula, Christina und Sara sowie die Schwester Kunigundes genannt, die auf dem Frauenfriedhof begraben sind, außerdem die Frau des Bürgermeisters Christian Just, Anna, und beider Kinder August, Juliana und Juliana Christiana. Christian selbst war nicht hier bei seiner Familie, sondern in der Johanniskirche bestattet (siehe Carpzov I, S. 78). Die Familie Just ist ein altes Zittauer Ratsgeschlecht. Schon der als Stammvater verehrte Peter Just war seit 1558 Ratsmitglied und seit 1567 bis zu seinem Tod Stadtrichter. Er starb am 5. Februar 1582. Peter Just besaß ein Grundstück auf der Helwigsgasse (Dornspachstraße). Auch sein Sohn Christian wird in den Rat aufgenommen und 1640 zum Bürgermeister gekürt. Johann Carl Just, der Auftraggeber des Epitaphs, unternahm nach seinem Studium Reisen in die Niederlande, nach Italien und nach Frankreich, ehe er in seine Heimatstadt zurückkehrte und eine Laufbahn zunächst als Stadtschreiber, später als Richter einschlug (Carpzov II, S. 295).
Kommentar: Das in seinen Dimensionen beachtliche Epitaph fällt durch seine qualitätvolle Schnitzarbeit des Rahmens auf. Eine architektonische Gestaltung ist zugunsten der ovalen Form völlig aufgegeben worden, so wie man es bei anderen Epitaphien um 1700 findet (z. B. das für Johann Friedrich Krodel). Als Gedenktafel für verschiedene Generationen einer Familie stellt dieses Epitaph eine Besonderheit in Zittau dar. Bemerkenswert ist, dass weite Teile der Familie Just offenbar traditionellerweise ihre Gruft auf dem Frauenfriedhof hatte, dass sich aber der zum Bürgermeister aufgestiegene Christian demonstrativ in der Hauptkirche bestatten ließ.

Material/Technik

Gefasstes Holz, Leinwand

Maße

Länge
306 cm
Breite
185 cm
Höhe
18 cm

Literatur

  • Knüvener, Peter (Hrsg.) (2018): Epitaphien, Netzwerke, Reformation : Zittau und die Oberlausitz im konfessionellen Zeitalter. Görlitz, Seite 510ff
Städtische Museen Zittau

Objekt aus: Städtische Museen Zittau

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