museum-digitaldeutschland
STRG + Y
de
Städtische Museen Zittau Zittauer Epitaphienschatz [23386]
Emporentafel Maria Kehler (Städtische Museen Zittau RR-R)
Herkunft/Rechte: Städtische Museen Zittau / Jürgen Matschie (RR-R)
1 / 1 Vorheriges<- Nächstes->

Emporentafel Maria Kehler

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Originalversion (Datensatz) Entfernung berechnen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Darstellung/Ikonographie: Das Epitaph war Teil der Emporenbrüstung der Zittauer Frauenkirche. Es ähnelt in seiner Gliederung dem 1655 geschaffenen Epitaph Rittner / Sieber, jedoch mit dem Unterschied, dass das Mittelfeld keine ovale Form hat, sondern mit einer rechteckigen Rahmung dargestellt ist. Abgebildet ist die Geburt Christi. Innerhalb des Zittauer Epitaphienbestandes sind Darstellungen aus der Weihnachtsgeschichte die große Ausnahme. Der Knabe liegt in einer Krippe, an die Maria anbetend herantritt. Rechts steht Joseph, über der Krippe schweben drei Engel, während hinter ihnen eine Gloriole als Hinweis auf Gottvater leuchtet. Die Engel tragen ein Schriftband mit dem Lobpreis „Ehre sei Gott in der Höhe“. In der dunkel gehaltenen Bildmitte wenden sich Ochs und Esel dem Jesuskind zu. Das Mittelbild teilt einen illusionistischen Raum. Die Bildtiefe wird hier durch fluchtende Treppenstufen kenntlich gemacht. Der Raum wird von Säulen begrenzt und ist mit einem gemalten Vorhang bedeckt. Links sieht man Michael Kehler sowie vier Söhne, links Maria Kehler mit einer erwachsenen Tochter. Im Emporenbild selbst befinden sich keine Inschriften. Die Memorialinschriften standen auf zwei beigefügten Konsolbrettern, die nicht erhalten geblieben sind. Dort befand sich auch die Stifterinschrift. Sie bezeugte, dass das Epitaph von Maria Kehler, geborene Koch gestiftet und am 7. April 1656 aufgerichtet wurde. Ihr Ehemann und ihre fünf Kinder Michael Nikolaus (gest. 1623), Maria (1623–1653), Michael (1626–1633), Gottfried (gest. 1629) und Michael (1633–1637) waren da schon gestorben. Außerdem war ein gereimter Spruch zu lesen. Vermutlich handelt es sich hier um die erste Strophe eines Kirchenlieds. Dieses konnte bisher nicht identifiziert werden.
Zur Person/Familie: Das Epitaph wurde von der Witwe des Michael Kehler 1656 gestiftet. Michael Kehler wurde im Jahr 1600 in Thüringen geboren. 1621 heiratet er Maria Koch, mit der er fünf Kinder zeugte, vier Söhne und eine Tochter. Alle Söhne starben vor Erreichen des Erwachsenenalters, die Tochter wurde 33 Jahre alt, scheint aber unverheiratet und kinderlos gewesen zu sein. Die Familie ist wohl 1623 in Zittau ansässig geworden. Gemäß Inschrift wohnte Familie Kehler in der Spürgasse (Frauenstraße). Laut Häuserchronik wird Michael Kehler vor 1629 als Besitzer eines Grundstücks in der Büttnergasse (Franz-Könitzer-Straße 4) erwähnt.
Kommentar: Das Epitaph gehört zu einer Serie von Emporenepitaphien, die ihren Platz an der Westempore der Frauenkirche hatten. Dem Erscheinungsbild mit den in typischer Manier schwarz-gold gefassten Ornamenten im Knorpel- bzw. Ohrmuschelstil nach dürfte der Tischler George Bahns die Rahmung hergestellt haben. Die Malerei schuf möglicherweise Friedrich Kremsier.

Material/Technik

Holz mit farbiger Fassung / Vergoldung, schwarze monochrome Fläche

Maße

Länge
72,5 cm
Breite
116 cm
Höhe
10 cm

Literatur

  • Knüvener, Peter (Hrsg.) (2018): Epitaphien, Netzwerke, Reformation : Zittau und die Oberlausitz im konfessionellen Zeitalter. Görlitz, Seite 469
Städtische Museen Zittau

Objekt aus: Städtische Museen Zittau

Mit einem Geschenk aus Wien - einer zylindrischen Säulchensonnenuhr - beginnt am 13. Juni 1564 die Zittauer Sammlungsgeschichte. Wissenschaftliche...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.