Die Zeichnung dieser als Lichtpause überlieferten Bauzeichnung fertigte Architekt Karl Wischke (1872–1943), der auch als Maler hervorgetreten ist. Die hier gezeichneten geradezu größenwahnsinnig anmutenden Vergrößerungspläne für das "Haus der Heimat" in Woltersdorf (Kr. Niederbarnim) mitten im Kriegsgeschehen sind nur durch die besondere Mission, die ihr Träger, die Nationalsozialistische Kulturgemeinde Woltersdorf damit verband. In einem Aufsatz im Kalender für den Kreis Niederbarnim 1938 hat sich Museumsleiter Georg Walter Forch dazu ausführlich geäußert und mit der Einrichtung des Museums als "Nationalsozialistische Bildungsstätte" geworben. Die beiden Erinnerungsbände "Mein Heimatmuseum", die Forch 1956, in West-Berlin lebend, zusammenstellte, versuchen das Werk als seine humanistische, volksbildende Leistung darzustellen und blendeen alle ideologische Verflechtung völlig aus. In den ersten Band wurde auch, in Erläuterung der Umbaupläne von 1940 und 1943, eine Denkschrift zeitgenössische eingefügt (Bd. 1, S. 191–221), die von Forchs Überzeugung ebenfalls deutliches Zeugnis ablegt: So sollte ein "Weiheraum germanischer Kultur" mit Dioramen "den Eindruck abrunden", ein "Ahnenzimmer" die (genealogische) Herkunft der dann natürlich deutschen Familien des Dorfes Woltersdorf durch Stammbäume erläutern und zugleich mit Blumen geschmückt Erinnerungsort an die Vorfahren sein.
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