Händel, Georg Friedrich: Händel’s Funeral Anthem : Antifona Piange Etruria dolente ; [5 Stimmen: Soprano, Contralto, Tenore, Basso, Contrabbasso]. - [Italien?], [ca. 1800]. - 8, 8, 8, 8, 9 Bl.
Originaltitel: The ways of Zion do mourn (Funeral Anthem for Queen Caroline) (HWV 264)
Händel komponierte das „Funeral Anthem“ im Jahr 1737 für die Beerdigung von Königin Caroline von Großbritannien, der Ehefrau Georges II. Die hier vorliegenden handschriftlichen Stimmhefte enthalten jedoch eine bearbeitete Version in italienischer Übersetzung. Vermutlich stammen sie aus dem Kontext der Florentiner Händel-Aufführungen ab 1768.
Auf Anregung des englischen Einwohners George Nassau Clavering, 3rd Earl Cowper (1738–1789) und mit Unterstützung des Großherzogs Pietro Leopoldo (1747–1792) wurden in Florenz ab dieser Zeit verschiedene Händel-Werke aufgeführt, darunter „Alexander’s Feast“, „Messiah“ oder „Acis and Galatea“.
Die vorliegende Bearbeitung des "Funeral Anthems" entstand allerdings erst 1792 anlässlich der Trauerfeierlichkeiten für Kaiserin Maria Ludovica, die bis 1790 Großherzogin der Toskana gewesen war.
Eine handschriftliche Partitur, die möglicherweise mit den hier vorliegenden Stimmenheften in Beziehung steht, befindet sich heute in der Bibliothek der University of Louisville, School of Music (Kentucky). Diese wurde innerhalb der Musikaliensammlung der Florentiner Familie Ricasoli überliefert, die zahlreiche Notenhandschriften enthält, welche wohl im Zusammenhang mit den Florentiner Händel-Aufführungen stehen. Sowohl in der Partitur (University of Louisville) als auch in diesen Stimmenheften (Stiftung Händel-Haus) wurde der Text in der italienischen Übersetzung auf die gleiche Weise verändert: aus „Zion“ wurde „Etruria“.
Der Stimmensatz besteht aus fünf Heften, von denen das Contrabasso-Heft ein etwas größeres Format hat; ein Umschlag ist hier nicht vorhanden. Die übrigen vier sind in zeitgenössischen Buntpapierumschlägen überliefert, auf deren vorderem Deckel sich Kupferstich-Exlibris befinden. Allerdings wurde der Name des Vorbesitzers gründlich getilgt. Die Aufschriften auf den Deckeletiketten sind offenbar teilweise später ergänzt.
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