Vierkantflasche aus dickwandigem, farblosem Glas mit kurzem Hals, "eingerichtet" mit Jesus am Kreuz und den Leidenswerkzeugen aus geschnitztem, polychrom gefasstem Holz und diversen anderen Materialien, etwa Draht, Papier und (laut Karteikarte) Wachs. Der gedreht und lackierte Holzverschluss mit langem Zapfen wird innen in der Flasche durch einen Querriegel vom Öffnen abgehalten.
Dieser Typ "Geduldsflasche" datiert ins 19. Jahrhundert und könnte aus Böhmen, Österreich, Sachsen oder Schlesien stammen, woher zahlreiche ähnliche Beispiele der Volkskunst mit dem religiösen Motiv der Kreuzigung Christie überliefert sind. Die detaillierte Darstellung der Passionswerkzeuge, auch "Arma Christi", also Waffen Christi genannt, war dabei eine besondere Herausforderung: zumal die Lanze, der Schwamm, die Dornenkrone, die Geißel und die Kreuznägel in diesen katholischen Ländern als Reliquien verehrt wurden.
Ehemals Heimatmuseum Crossen/Krosno Odrzańskie. Seit 1945 verschollen.
Foto: Erwin Schreyer (1944)
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