Guss nach einer geprägten Medaille. - Joseph Ben Issachar Süßkind Oppenheimer (1698-1738), genannt Jud Süß, wurde am 4. Februar 1738 in Stuttgart am Galgen hingerichtet. Seine Leiche wurde noch sechs Jahre lang in einem Käfig hängend zur Schau gestellt. Dem Finanzrat und Berater des württembergischen Herzogs Karl Alexander wurde nach dessen Tod der Prozess gemacht. Im Kern eine politische Abrechnung mit dem verschwenderischen Herzog, der als absolutistischer Herrscher seinen Untertanen ohne Zustimmung der Landstände Steuern verordnete, entlud sich der Zorn seiner Ankläger an dem nach dem Tode seines Schutzherrn leicht anzugreifenden Hoffaktor und Geheimen Finanzrat, dem Juden Joseph Oppenheimer. Der Prozeß von 1738 und spätere Romanadaptionen lieferten die Anregung für den berüchtigten antisemitischen Film Jud Süß aus dem Jahre 1940 unter der Regie von Veit Harlan.
Vorderseite: Brustbild Joseph Oppenheimers mit Perücke und verzierter Jacke samt Weste nach links.
Rückseite: Auf einem gemauerten Podest ist ein Gerüst, auf dem ein Vorrichtung mit hängendem Käfig angebracht ist, in dem Oppenheimer gefangen ist. Um ihn herum fliegen Vögel. Am Boden auf dem Podest liegt ein Totenkopf.
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