Göriz (1845), S. 120:
"Nr. 662. Dreschschleife von Bergamo. Modell sechsmal verjüngt; angefertigt im Jahr 1842 von Abbé Harder in Wien. Ein Paar Ochsen ziehen dieses Werkzeug über die auf der Tenne ausgebreiteten Garben, wobei durch die Reibung, die der mit einer eisernen Schiene beschlagene Rand des beschwerten Brettes gegen den Boden hervorbringt, die dazwischenliegenden Aehren entkörnt werden. Nach Burger‘s Beobachtungen wurde das Stroh zur Hälfte zerkleinert, die Aehren aber völlig körnerlos befunden. Eine Zeichnung und Beschreibung findet sich in Dr. J. Burger‘s Reise durch Ober-Italien, 1. Theil, Wien 1831."
J. Burger's Reisen (1831), S. 247f. und Fig. 2.:
„Rings um Bergamo sah ich aber noch eine andere, mir völlig unbekannte Methode das Halmgetreide zu entkörnen, die wohl verdient, daß ich sie näher beschreibe. Das Werkzeug, das man zu diesem Behufe verwendet, und Fig. II. abgebildet ist, besteht aus einem dicken Brette, das vorne auf einem Rädergestelle, und hinten auf der Erde aufliegt, wo es am unteren auf der Erde aufliegenden Theile mit einer dicken, eisernen Schinne belegt ist. Am oberen Theile des unteren Endes ist quer über ein schmales Brett auf der Kante befestiget, um die Steine zurückzuhalten, womit man die Maschine beschwert. Vor dieß einfache Werkzeug sah ich allenthalben Ochsen angespannt, die es über die auf der Tenne ausgebreiteten Garbensieben, wobei durch die Reibung des Randes des beschwerten Brettes gegen den Boden die zwischen liegenden Ähren entkörnt werden. Das Stroh wird für Hälfte zerkleinert, und die darin vorkommenden Ähren traf ich völlig Körnerlos. Die Bauern versicherten mir, daß sie mit einem Paar Ochsen 4 Moggia, d. h. 9/ 2 Metzen Weizen in einem Sage ausdreschen.- Da, wo es die Wirtschaftsverhältnisse nicht erlauben Pferde zu halten, und wo man daher mit den Walzen nicht dreschen kann, gibt es keine einfachere, minder kostspielige Vorrichtung das Getreide zu entkörnen als die letztbeschriebene.
Das auf irgend eine Art ausgebroschene Getreide wird bei günstiger Witterung auf großen Tüchern den Sonnenstrahlen einige Tage ausgelegt, und dann auf den Getreideboden gebracht. Das Strob wird aber in große Saufen, entfernt von den Wirthschaftshöfen zusammengelegt, und mit einem Strohdach bedeckt. Solche Strohhaufen sah ich in der Provinz Lodi in den dortigen großen Wirthschaften von länglichter Form, viereckig, 8 bis 10 Klafter lang, und 2 bis 3 Klafter hoch und breit. Obenüber brachte man von langem Stroh eine Art Dach an, um das Eindringen des Regens zu verhüten.“
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