Hölzernes Gebäudeteil von einem hannoverschen Fachwerkhaus. In erhabener Schnitzerei zeigt die Knagge den Heiligen Christophorus, der das Jesuskind auf den Schultern trägt. In der Hand hält er einen Stab, seine Füße stehen im Wasser.
Im Fachwerkbau war es nicht ungewöhnlich, dass jedes Geschoss um etwa eine Balkenbreite über das darunterliegende vorsprang. ‚Knaggen’ genannte Konsolen übertrugen die Last der Deckenbalken auf die Ständer, d.h., die senkrechten Träger der Konstruktion. Ornamental oder figürlich geschnitzt und farbig gefasst, waren sie Schmuckelement und Ausdruck bürgerlicher Wohlhabenheit.
Der heilige Christophorus war einer der beliebtesten Heiligen, dessen Darstellung an vielen Gebäuden zu finden ist. Ein täglicher Blick auf eine Christophorusfigur sollte den Betrachter vor einem plötzlichen Tod schützen, der in Mittelalter und früher Neuzeit besonders gefürchtet war.
[FA]
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