Hier ist eine der Hauptkirchen Hamburgs, St. Michaelis, zu erkennen. Sie steht in der südlichen Neustadt. Zu sehen ist der erste Bau, der von 1647 bis 1669 von Peter Marquard (1600-1690) und Christoph Corbinus (-1652) errichtet wurde. Bei einem Blitzeinschlag 1750 brannte der Bau vollständig nieder.
Man erkennt hier die Südseite der Kirche. Drei kleine Portale bieten Zugang zum Zentralbau. Die Fassade wird durch Pilaster vertikal gegliedert. Die dazwischen vorhandenen Flächen werden durch zwei Bogenfenster bestimmt, denen oben Ochsenaugen folgen. Eine Ausnahme bildet die zweite Fläche von rechts: dort ist aufgrund des größeren Portals ein einziges, großes Rundbogenfenster eingelassen, dem darüber ein Fenster mit Segmentgiebel folgt. Das scheint ein Satteldach mit Dachhäusschen zu sein. Der Westturm ist ziemlich dominant und fasst fast die gesamte Plattenhöhe. Er hat wohl vier Stockwerke, die durch Gesimse getrennt sind. Die Ecken des Turmes sind durch Pilaster verstärkt. Im zweiten Geschoss erkennt man einen Okulus, während in den folgenden Geschossen Rundbogenfenster mit Maßwerk erscheinen. Der Turmhelm setzt sich aus einer Haube, einem folgenden Tambour mit Uhr, einer weiteren Haube und einer offenen Laterne mit Glocke zusammen.
Das Blatt weist nur eine Verlegeradresse auf, sie gehört zu dem in Amsterdam tätigen Grafiker und Verleger Pieter Schenck (1660-1718), der das Blatt zusammen mit anderen Kupferstichen 1715 in Amsterdam in der Publikation "Effigies praecipuorum Aedificiorum publicorum urbis Hamburgi (...)" verlegt hat. Neben einer lateinischen Beschriftung wurde eine niederländische Übersetzung verwendet, die Zusatzinformationen bereithält.
Signatur: Pet. Schenk exc: Amstelod c. P.
Beschriftung: Novum Templum Michaelis fundari coeptum anno 1649, 26 Aprilis dedicatum 1661. / De Niewe Michiels Kerk, waar van het begin is gemaekt in t´ Jaar 1649; zynde den 14 Maart des Iaars 1661 de eerste Predikatie daar in gedaan, de Toorn is volbout in t´ Iaar 1668.
Wasserzeichen: vorhanden, Motiv: dekorierter Kreis mit Inhalt.
Quelle: Teil von: Effigies praecipuorum Aedificiorum publicorum urbis Hamburgi Quae aere repraesentata Illustri et Reverendo viro Joanni Friderico Maiero, Lipsiensi, comiti Palatino, S. S. Theolog. Doctor. S. R. M. Sveciae a Consiliis, olim Profess. prim Wittenb. hodie Kilon, et Hamburg, nec non Hamb. Eccl. ad D. Jacobi Pastori et Scholarchae omni animi devotione sacra facit Petrus Schenk Sculptor Amstelaedamensis, Amsterdam 1715.
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