Auf diesem Blatt ist eine der fünf Hamburger Hauptkirchen, St. Katharinen, dargestellt. Sie steht am Zollkanal, von dem aus man hier auf die Kirche schauen kann. Sie war wohl 1565 vollständig errichtet, bei der Fastnachtsflut von 1642 wurde jedoch der Turm im Westen zerstört. 1657 erhielt jener seinen barocken Turmhelm mit mehreren Stufen und er trägt nunmehr die Krone der heiligen Katharina in sich.
Man blickt hier also auf die Südfassade des Gebäudes. Zu sehen sind viele kleine, sakrale Anbauten, wie Sakristeien, die sich stilistisch von dem Bau unterscheiden und wohl nach und nach hinzukamen und dem Stil ihrer Zeit angepasst sind. Das Strebepfeilerwerk weist auf ein Gewölbe und mehrere Schiffe im Inneren der Kirche hin. Eine Kapelle, gewöhnlich in eine Apsis eingebaut, kann man am Ostende nicht erkennen. Dafür wird der Bau vertikal durch je zwei gestelzte Spitzbogenfenster zwischen den Strebepfeilern gegliedert. Der Turm am Westende hat mehrere Geschosse, ab dem dritten Geschoss durchbrechen Rundbogenfenster die Fassade; dem fünften Geschoss folgt ein oktogonaler Turmaufsatz mit Uhr, der von zwei übereinander geschaffenen Laternen mit Glockengeläut bekrönt wird. Die übrige Umgebung ist einfach und im Halbschatten vorn treten wieder Staffagefiguren hervor.
Das Blatt weist nur eine Verlegeradresse auf, sie gehört zu dem in Amsterdam tätigen Grafiker und Verleger Pieter Schenck (1660-1718), der das Blatt zusammen mit anderen Kupferstichen 1715 in Amsterdam in der Publikation "Effigies praecipuorum Aedificiorum publicorum urbis Hamburgi (...)" verlegt hat. Neben einer lateinischen Beschriftung wurde eine niederländische Übersetzung verwendet.
Signatur: Pet Schenk exc Amstelod: c. P.
Beschriftung: Templum S. Catharinae exstructum anno 1565, cui turris est addita anno 1657. / De Kerk van S.t Katharine, volbout in ´t Iaar 1565, en versiert met den tegenwoordigen Toren in ´t Iaar 1657.
Wasserzeichen: vorhanden, Motiv: VILLEDARY (seitenverkehrt, um 90° gedreht).
Quelle: Teil von: Effigies praecipuorum Aedificiorum publicorum urbis Hamburgi Quae aere repraesentata Illustri et Reverendo viro Joanni Friderico Maiero, Lipsiensi, comiti Palatino, S. S. Theolog. Doctor. S. R. M. Sveciae a Consiliis, olim Profess. prim Wittenb. hodie Kilon, et Hamburg, nec non Hamb. Eccl. ad D. Jacobi Pastori et Scholarchae omni animi devotione sacra facit Petrus Schenk Sculptor Amstelaedamensis, Amsterdam 1715.
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