Dieses Blatt zeigt das sog. Baumhaus in Hamburg. Es befindet sich im Hamburger Hafen und war, 1662 erbaut, als Zoll-, Börsen-, Konzert- und Wirtshaus gedacht. Der Name verweist auf die Tatsache, dass das Haus dem Hafenaufseher als Amtsstube diente und er jeden Abend mit einem großen Baum die Zufahrt zum Binnenhafen versperrt hat.
Man erkennt einen mindestens dreigeschossigen Bau, der vertikal außen durch Pilaster gegliedert ist. Das zweite Geschoss wird durch ein erstes Walmdach mit Dachhäuschen abgeschlossen. Darauf folgt ein drittes Geschoss, ein eigenständiger Aufbau mit umlaufender Galerie und abschließendem Haubendach. Im Vordergrund bewegen sich Staffagefiguren im Halbschatten und links im Hintergrund sind große Schiffe zu erkennen, die im Hafen ruhen.
Das Blatt weist nur eine Verlegeradresse auf, sie gehört zu dem in Amsterdam tätigen Grafiker und Verleger Pieter Schenck (1660-1718), der das Blatt zusammen mit anderen Kupferstichen 1715 in Amsterdam in der Publikation "Effigies praecipuorum Aedificiorum publicorum urbis Hamburgi (...)" verlegt hat. Neben einer lateinischen Beschriftung wurde eine niederländische Übersetzung verwendet, die Zusatzinformationen bereit hält.
Signatur: Pet. Schenk exc: Amstelod c. P.
Beschriftung: Domus sita ad Repagulum navium. / Het Boomhuis, hebbende van boven het uitzigt over de Stadt, Schepen, Elve, en omleggende landen.
Quelle: Teil von: Effigies praecipuorum Aedificiorum publicorum urbis Hamburgi Quae aere repraesentata Illustri et Reverendo viro Joanni Friderico Maiero, Lipsiensi, comiti Palatino, S. S. Theolog. Doctor. S. R. M. Sveciae a Consiliis, olim Profess. prim Wittenb. hodie Kilon, et Hamburg, nec non Hamb. Eccl. ad D. Jacobi Pastori et Scholarchae omni animi devotione sacra facit Petrus Schenk Sculptor Amstelaedamensis, Amsterdam 1715.
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