Porträt von Pietro Antonio Metastasio. Der italienische Dichter und Librettist wird hier als Brustbild nach rechts gewandt im Halbprofil gezeigt. Seinen Kopf hat er nach links gedreht, sein kritischer Blick ruht auf dem Betrachter. Er trägt eine kurze Perücke und eine Jacke, darüber trägt er ein Beffchen. Das Bildnis ist in eine achteckige Bildform gefasst.
Pietro Antonio Domenico Bonaventura Trapassi, genannt Pietro Metastasio, erhielt sein Pseudonym durch eine Adoption von Giovanni Vincenzo Gravina, der ihm eine bessere Ausbildung ermöglichte. Sein Adoptivvater lehrte ihm Jura und Latein, was ihm 1721 eine Anstellung bei Castagnola, einem berühmten Juristen, einbrachte. Dort schrieb er auch ein Hochzeitsgedicht, das wenig später zu einem Auftrag für den Geburtstag der Kaiserin führte. 1729 ging er an den kaiserlichen Hof nach Wien. Sein Ruhm wuchs und Charles Burney machte Bekanntschaft mit ihm, wovon er in seinem Reisetagebuch berichtete.
Das Blatt wurde von Friedrich Wilhelm Bollinger nach Johann Georg Steiner als Punktierstich ausgeführt. Da als Verleger die Gebüder Schumann aus Zwickau angegeben sind, wird das Blatt vermutlich in ihrer Publikation "Bildnisse der berühmtesten Menschen aller Völker und Zeiten" (Supplementband zu jedem biographischen Wörterbuch, besonders zum Conversations-Lexikon) erschienen sein. Bisher konnte dies nicht bewiesen werden. Die achteckige Form des Bildnisses ist jedoch ein zusätzliches, markantes Zeichen dafür, dass es in dem Band erschienen ist. Da ist sich auch die Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel sicher, die ein Exemplar des vorliegenden Blattes besitzt.
Signatur: Steiner pinx. Bollinger sc. Zwickau, bei Gebr. Schumann.
Beschriftung: Pietro Metastasio.
de