Dieses Blatt zeigt eine weibliche Figur, die als Ganzfigur auf einem Felsen sitzt und eine fantasievoll geformte Viola da gamba spielt. Sie schaut dabei gen Himmel und hat den Mund geöffnet, als würde sie dazu singen. Sie trägt ein Gewand mit Umhang und einen Schleier auf dem Kopf, der mit einem Blumenkranz verziert ist. Im Hintergrund sind weitere weibliche Figuren, die Blumen pflanzen oder Speisen darreichen, zu erkennen. Laut Beschriftung soll es sich bei der Figur um Urania, die Muse der Sternenkunde, handeln, doch eindeutige Attribute, die auf diese Muse verweisen fehlen im Bild, sieht man einmal davon ab, dass die Musik als Sinnbild für den gesamten Kosmos gedeutet werden kann.
Unten links im Blatt sind zwei Signaturen angegeben. Die eine beschreibt den flämischen Maler Maarten de Vos (1532-1603), der die Vorlage zum Stich hier schuf. Die andere Signatur meint den in Antwerpen tätigen Drucker und Verleger Philipp Galle (1537-1612), der das Blatt verlegt und vielleicht auch gestochen hat. Das Blatt trägt weiterhin unten links die Zahl 8. Das verweist darauf, dass das Blatt zu einer Reihe oder Serie von Stichen gehören muss.
Signatur: M. de Vos inuen. Phls Gall excud. 8
Beschriftung: VRANIA. VRANIA coeli motus scrutatur as Fra.
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