Auf diesem Blatt erkennt man eine musizierende Gesellschaft. Sie befindet sich in einem lichtdurchfluteten Raum. Ganz links stehen und sitzen Musiker mit Streichinstrumenten. Es folgt eine Dame, die an einem Cembalo sitzt. Neben ihr steht ein Mann mit Perücke, der ein Notenblatt in der einen und eine Schriftrolle in der anderen Hand emporhält. Möglicherweise singt er mit dem Paar im Vordergrund ein Terzett. Rechts im Hintergrund sieht man zwei Flötisten und einen Oboisten, sitzend und stehend an einem Tisch, vor dem scheinbar zwei Sänger, ein Mann und eine Frau, sitzen und Notenblätter in den Händen halten. Ganz links steht ein Knabe mit Turban, der einen Vogel in der Hand hält. Eine Dame hinter ihm hält beschwichtigend, oder zurückhaltend die Hand über ihn. Das Blatt wird unten von einer Beschriftung und einem Text, einmal auf deutsch links und einmal auf lateinisch rechts, begleitet.
Laut der Signaturen wurde eine Vorlage zum Kupferstich von dem deutschen Maler, Kupferstecher und Zeichner Paul Decker (1685-1742) erstellt. Der Stecher war Johann oder Johannes Steudner, über den jedoch nichts näheres bekannt ist. Verlegt wurde das Blatt von dem Augsburger Kupferstecher und Verleger Martin Engelbrecht (1684-1756).
Signatur: Paul Decker inv. et del. Joh. Steudner sculp. Mart. Engelbrecht exc. A. V. Cum Priv. Sac. Caes. Maj.
Beschriftung: Rühmlichster Nachklang die schönste Music. DULCISSIMUM MELOS BONA FAMA.
[Text] Wann je durch etwas ist erlaubt, die Zeit zu vertreiben, Mag das unschuldigste das Musicieren seyn; Der Anmuth reiche Streit ist nicht gnug zubeschreiben, Man singt, man pfeifft, man geigt u: stimmt doch alles ein Es bringt die Harmonie ein himmlisches entzücken Und lasst uns auch ein Bild der Lebensflucht erblicken. [auf der anderen Seite auf Latein]
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