Dieses Blatt zeigt einen Geigenbauer. Er steht zentral im Blatt als Ganzfigur und schaut nach rechts. Er trägt Perücke und Mantel. In seiner rechten Hand präsentiert er einen Kontrabass, während er mit seiner linken Hand einen Lauten-Korpus über seinen Kopf stülpt. Da an seinem Gewand weitere Streichinstrumente angebracht sind und unter dem Bildnis eine Legende mit den Zahlen 1 bis 15 erscheint, die die Instrumente im Bild und einzelne Bauteile bzw. Werkzeuge zum Bau von Instrumenten auf französisch und deutsch bezeichnen, scheint es sich hier um ein Lehrbild zu handeln. Die Legende sieht folgendermaßen aus: 1. Bass oder Violoncello. 2. eine Brätsche oder Violetta. 3. eine Geige. 4. ein Sackgeige oder Kölblin. 5. eine Laute. 6. eine Mandora. 7. ein Harpffenet. 8. eine Citter. 9. ein Schneidmesser. 10. ein Stämeisen. 11. ein Schlegel. 12. eine Säge. 13. ein Hobel. 14. ein Lauten Futter. 15. der Boden einer Lauten.
Das Blatt ist darüber hinaus koloriert und hat oben rechts eine Nummer.
Verlegt wurde das Blatt in Augsburg bei dem Kupferstecher und Verleger Martin Engelbrecht (1684-1756). Das Kupferstichkabinett in Dresden besitzt weitere Blätter der Art, gibt aber keine Quelle an, in der die Blätter erschienen sind, nur eine Datierung um 1719. Um 1719 erhielt Martin Engelbrecht ein kaiserliches Privileg zum Schutz vor Raubdrucken. Vermutlich erschien das Blatt als Teil einer kolorierten Serie im Buch Engelbrechts von 1730: "Assemblage nouveau des manouvries habilles: Neu-eröffnete Sammlung der mit ihren eigenen Arbeiten und Werckzeugen eingekleideten Künstlern, Handwerckern und Professionen."
Signatur: Cum Priv. Maj. Mart. Engelbrecht excud. A. V. 45.
Beschriftung: Un Lutiere. Instrument oder Geigenmacher.
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