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Stiftung Händel-Haus Halle Bilder- und Graphiksammlung [BS-IV 45]
Gin Lane, Die Schnapsgasse (Stiftung Händelhaus, Halle CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Stiftung Händelhaus, Halle (CC BY-NC-SA)
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Gin Lane, Die Schnapsgasse

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Beschreibung

Diese anonyme Radierung entstand nach der Vorlage einer Graphik des britischen Malers und Grafikers William Hogarth (1697-1764), einem bedeutenden Künstler des 18. Jahrhunderts, der sich sozialkritisch mit seiner Umwelt auseinander gesetzt hat. Die Vorlage für das vorliegende Blatt schuf er 1751. Diesem Kupferstich stellte er einen Zweiten gegenüber: die "Beer Street" (BS-IV 44). Beide Stiche handeln vom Konsum von Alkohol, jedoch ist der Konsum von Gin als problematischer hingestellt worden als der Konsum von Bier. Dies hatte u.a. damit zu tun, dass Gin in Großbritannien zu dieser Zeit keinerlei Reinheitsgeboten unterlag und damit gefährlicher war als der Biergenuss. Ein Freund Hogarths, Henry Fielding (BS-III 101), brachte die Debatte um den Gin ein und Hogarth versuchte ihn mit seinen Stichen dabei zu unterstützen.
Im Blatt sieht man also eine Gasse in London, die von einigen Häusern flankiert wird. Die Gebäude im Hintergrund sind durch Umrisse nur angedeutet. Bei den flankierenden Bauten wird der Zerfall, den der Gin-Konsum angeblich mit sich brachte, schon angedeutet: am rechten Blattrand stürzt ein Gebäude ein, in dem daneben ein klafft ein großes Loch und man sieht einen Gehängten. Während im Gebäude ganz im Vordergrund rechts noch getrunken wird, wird nach links schon der Ärger groß, es wird geprügelt, zur Mitte im Hintergrund hin wurde gemordet und die ersten Leichen in Särge verfrachtet. Am Haus ganz links tauschen die Bürger ihr Hab und Gut bei einem Händler ein, um Gin davon zu kaufen. Diese ganze Szenerie gipfelt an der Treppe im Vordergrund: dort sitzt eine Frau auf den Stufen. Sie ist schmutzig und zerlumpt, ihre Brüste sind entblößt und sie konzentriert sich auf eine Schnupftabakdose, während ihr ihr Kind vom Schoß rutscht und in die Tiefe stürzt. Solche oder ähnliche Fälle hat es in London tatsächlich gegeben. Zu ihren Füßen liegt ein abgemagerter Mann, der wohl verhungert ist, weil er sein Essen gegen Gin, in einem Korb neben ihn, getauscht hat. Aus seinem Korb ragt deshalb ein moralisierendes Flugblatt über das Übel des Gins.

Signatur: 59.

Beschriftung: Gin Lane.

Material/Technik

Radierung

Maße

H: 40,5 cm; B: 24,9 cm (Blattmaß). H: 25,5 cm; B: 19,8 cm (Plattenmaß).

Literatur

  • Sasse, Konrad (Hrsg.) (1966): Katalog zu den Sammlungen des Händel-Hauses in Halle : 4. Teil: Bildsammlung - Hogarth-Graphik, Darstellungen zur Geschichte, Händel-Pflege und Musikkunde. Halle an der Saale
Vorlagenerstellung Vorlagenerstellung
1751
William Hogarth
Vorlagenerstellung Vorlagenerstellung
1751
William Hogarth
1750 1753
Stiftung Händel-Haus Halle

Objekt aus: Stiftung Händel-Haus Halle

1937 erwarb die Stadt Halle das in der Großen Nikolaistraße gelegene Geburtshaus des berühmten Komponisten Georg Friedrich Händel und eröffnete hier...

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