Porträt von Johannes Olearius. Der deutsche evangelische Theologe und Kirchenliederdichter wird hier als sitzende Halbfigur nach rechts dargestellt. Sein Blick ist fest auf den Betrachter gerichtet. Er trägt die dunkle, weite Robe eines Geistlichen mit Beffchen um den Hals, dazu eine gelockte Perücke. Er sitzt in einem Sessel, seine linke Hand tätschelt ein Buch auf einem Tischchen neben ihm. Die rechte Hand ruht auf der Sessellehne, sie führt einen einladenden, ins Bild ziehenden Gestus aus. Hinter dem Dargestellten befindet sich links ein Vorhang. Daneben weiter rechts ist ein Säulenfuß und noch weiter rechts ein Bücherregal zu erkennen.
Johannes Olearius wurde in Halle als Sohn des Oberpfarrers und Superintendenten Johann Olearius (1546-1623) geboren. Er studierte an der Universität Wittenberg Theologie und wurde dort anschließend Adjunkt. Nach einer Tätigkeit in Querfurt, kehrte er nach Halle zurück und wurde Hofprediger des Herzogs August von Sachsen-Weißenfels (BS-III 363). 1643 erlangte er seinen Doktor der Theologie und stieg zum Oberhofprediger auf. Er wurde 1657 Kirchenrat, 1664 Generalsuperintendent und nach dem Tod des Herzogs versetzte man ihn nach Weißenfels.
Das Bildnis zeigt den Theologen im Alter von 75 Jahren, laut Beschriftung. Es wurde von dem Leipziger Kupferstecher Martin Bernigeroth (1670-1733) in Leipzig ausgeführt. Die Vorlage ist nicht bekannt.
Signatur: Bernigeroth sc. Lips.
Beschriftung: Joannes Olearius S. Theol. D. et P.P. Facultatis Theol. Nationis Saxonicae, Collegii Ajoris Pr. totiusque Academiae Lips. nec non Capituli Cizensis Senior, Academiae Decemvir et Alumnor. Electoral. Ephorus. Natus d. 5 May. Ao. MDCXXXIX. Denatus d. 6. Augusti. MDCCXIII. aetat. LXXV.
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