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Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte Brandenburgisches Glas [AK-2020-45]
Vivatglas auf Kurfürst Friedrich III. (Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Potsdam Museum – Forum für Kunst und Geschichte / Verena Wasmuth (CC BY-NC-SA)
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Vivatglas auf Kurfürst Friedrich III.

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Beschreibung

Trichterförmiger Pokal aus farblosem Glas, breiter Scheibenfuß mit einem mattgeschnittenen Kranz aus einem Palmzweig, darüber ein Fries aus geblänkten Oliven. Der massive Balusterschaft zwischen unten drei und oben zwei Ringscheiben ist mit mattierten Schrägarkaden verziert, die mit kleinen, polierten Kugelungen gesäumt sind. Die sich konisch weitende Kuppa wiederholt am Ansatz den Schaftdekor und zeigt auf der Schauseite ein Medaillon mit dem bekrönten brandenburgischen Zepter zwischen Palmzweigen und der Umschrift „VIVAT FRIDERICUS / ELECTOR BRANDB“ in Tiefschnitt. Das Medaillon wird von geblänkten Kugelungen gerahmt. Die gegenüberliegende Seite ist mit der mattgeschnittenen Darstellung eines Kriegers in Harnisch und Helm dekoriert, inmitten reicher Kriegsarmaturen sitzend und mit Lorbeerzweigen zu beiden Seiten des Kopfes. Der verwärmte Mündungsrand ist mit einer großformatigen Kugelborte verziert.
Die Inschrift bezieht sich auf Kurfürst Friedrich III. (1657–1713) und datiert dieses Vivatglas in die Zeit seiner Regentschaft zwischen 1688 und 1700, bevor er sich selbst zum ersten König in Preußen krönte. Es könnte in der Potsdamer Glashütte angefertigt worden sein. Hingegen ist seine hohe Form und die aneinandergesetzten, flachen Ringscheiben am Schaft eher untypisch für die Hofglasmanufaktur. Als Hersteller des Rohlings kommen ab 1687 bzw. 1695 ebenfalls die Hütten in Pinnow und Zerpenschleuse infrage (Schmidt, Brandenburgische Gläser, 1914, S. 34, 111f.). Der Glasschneider gehörte wohl der Werkstatt des in Berlin ansässigen Hofglasschneiders Martin Winter (1640–1702) an. Das Glas wurde 1914 von Robert Schmidt publiziert. Zu diesem Zeitpunkt beschreibt Schmidt die Glasmasse bereits als „stark in Zersetzung begriffen“, so dass der heutige Zustand als „stabil krank“ zu bezeichnen ist. Eigentümer des Trichterpokals war damals Prinz Friedrich Heinrich von Preußen. Er stammt demnach in direkter Linie aus Familienbesitz der Hohenzollern. 1935 wurde das Glas versteigert (Graupe, Verschiedener deutscher Kunstbesitz, 1935, Los 836, S. 135). Es konnte 2020 von privat erworben werden. [Verena Wasmuth]

Material/Technik

Glas / geblasen, geformt, geschliffen, geschnitten, poliert

Maße

H. 20 cm; Dm. (Öffnung) 11 cm; Dm. (Fuß) 12 cm

Literatur

  • Schmidt, Robert (1914): Brandenburgische Gläser. Berlin, Taf. 4.4
  • Susanne Netzer (2001): Was großes Aufsehn macht – Brandenburgische Gläser im Rahmen höfischer Repräsentation, in: „Herrliche Künste und Manufacturen“. Fayence, Glas und Tapisserien aus der Frühzeit Brandenburg-Preußens 1680–1720, S. 58–95. Berlin, Abb. 4, S. 63
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Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte

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