Das ovale Bildnis zeigt den Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg im Format des Brustbildes vor einem undefinierten Hintergrund. Über einer Rüstung trägt er ein blaues Schulterband und einen modischen weißen Spitzenschal, der in die Zeit der 1680er Jahre verweist. Die üppige Lockenperücke, seit den 1660er Jahren auf Bildnissen des Kurfürsten zu finden, entsprach ebenfalls der damaligen Mode.
Das Gemälde wird dem niederländischen Maler Jacques Vaillant zugeschrieben. In stark verkleinertem Bildausschnitt wiederholt es eine Bildnisvariante Vaillants, die den Kurfürsten im Kniestück wiedergab (Bad Homburg, Schloss Homburg). Hier wird der Kurfürst als Feldherr neben den Insignien seiner Kurwürde – Kurmantel, Kurhut und Zepter – gezeigt, die im ovalen Bildnis aufgrund seiner Ausschnitthaftigkeit fehlen. Vaillant gehörte seit 1672 für fast zwanzig Jahre zu den wichtigsten Malern am Berliner Hof und schuf sowohl großformatige Historien und Deckengemälde als auch viele Porträts der Kurfürstenfamilie. Das ovale Bildnis des Kurfürsten befand sich seit dem 18. Jahrhundert im Berliner Schloss. Heute wird das Gemälde im Schloss Caputh gezeigt.
Dr. Alexandra Nina Bauer
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